Mini-Wälder in der Stadt: Dieser Hamburger Bahnhof bekommt einen grünen Eingang
Der Senat steht massiv dafür in der Kritik, dass in der Stadt immer mehr verdichtet wird und letzte grüne Ecken und Innenhöfe versiegelt werden. Lebensqualität geht verloren, das städtische Klima heizt sich auf. Ein wenig gegensteuern sollen da kleine Mini-Wäldchen mitten in der Stadt. In Altona sind bereits zwei Standorte ausgewählt und bepflanzt, nun soll an einem weiteren Ort ein Mini-Wald entstehen.
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Der Senat steht massiv dafür in der Kritik, dass in der Stadt immer mehr verdichtet wird und letzte grüne Ecken und Innenhöfe versiegelt werden. Lebensqualität geht verloren, das städtische Klima heizt sich auf. Ein wenig gegensteuern sollen da kleine Mini-Wäldchen mitten in der Stadt. In Altona sind bereits zwei Standorte ausgewählt und bepflanzt, nun soll an ganz zentraler Stelle in Bergedorf ein Mini-Wald entstehen.
Maximal versiegelt ist der Bahnhofsvorplatz in Bergedorf, dabei ist er noch gar nicht so alt. Eine durchgehend gepflasterte Freifläche zwischen Bahnhofsgebäude und dem Einkaufszentrum CCB. Genutzt vor allem von etlichen Lieferdiensten und illegal parkenden Autos. Wer aus dem CCB kommt, sieht zu, dass er den Platz schnell überquert und weg ist. Für etwas Farbe und Belebung sorgt nur der Obst- und Gemüsestand.
Auch die sogenannte Dreiecksfläche zwischen Bahn und CCB ist stark versiegelt und heizt sich im Sommer sehr auf. Einladend wirkt sie nicht, wegen der vielbefahrenen B5 daneben. Daran ändern auch die Gingkos nichts, die in lockerem Abstand auf der Fläche gepflanzt sind. Radfahrer stellen hier an der Mauer gern ihre Räder ab, wer sich aufhält, der wartet auf den Bus.
Mini-Wald auf Bergedorfer Bahnhofsvorplatz
Diese beiden Flächen sollen nun zum Teil entsiegelt und begrünt werden. Und zwar mit einem sogenannten Tiny Forest. „Kleiner Wald klingt etwas übertrieben“, sagt die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Lenka Brodbeck. Denn es werden da keine 15 Meter hohen ausladenden Bäume gepflanzt. „Aber eben schon etwas Waldähnliches, das sich besser behaupten kann und für ein besseres Klima sorgen kann, als Solitärbäume.“
Die Fläche wäre auch in sich so geschlossen, dass sie nicht dazu einlädt, Trampelpfade zu bilden oder seinen Müll dort hinzuwerfen. Vielmehr soll dort ein kleines Ökosystem entstehen, das im Sommer auch kühlende Wirkung hat. „Aber auf dem Bahnhofsvorplatz selbst sollten dann auch zusätzliche Bänke aufgestellt werden“, so Brodbeck.
Beispiele für solche Mini-Wälder nach japanischem Vorbild hat der Verein Miya e.V. bereits an mehreren Orten umgesetzt, von ihnen wurde die Bergedorfer Politik beraten.
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Der Antrag wurde von SPD, Grünen und FDP in die Bezirksversammlung Bergedorf eingebracht und auch beschlossen. Nun ist die Verwaltung aufgefordert zu prüfen, was möglich ist. Praktische Fragen wie Anlieferungsverkehr, Haltemöglichkeiten für Fernbusse oder die Lage von Leitungen im Untergrund sind zu klären. Denn ein Tiny Forest setze einen Untergrund voraus, der frei von Leitungen ist.
Neben dem Klimaaspekt hätte die Begrünung des Bahnhofsvorplatzes und der Dreiecksfläche aus Sicht der Politik den Vorteil, dass das heute viel zu häufige Wildparken zumindest verringert wird. Lenka Brodbeck: „Wir Grünen sprechen uns dafür aus, dass auch andere Flächen in Bergedorf auf ihre Eignung für einen Mini-Wald geprüft werden, etwa der Bergedorfer Markt in der Fußgängerzone.“