• Wegen Corona arbeiten fahren immer weniger Hamburger mit der Bahn. (Symbolbild)
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Millionenverluste beim HVV: Müssen jetzt die Hamburger Steuerzahler einspringen?

Die Corona-Pandemie trifft den HVV schwerer als erwartet. Eine Prognose ergab nun, dass für dieses Jahr mit rund 250 Millionen Euro weniger Einnahmen zu rechnen sei. Doch wer gleicht die unerwarteten Verluste aus

Geplant waren für dieses Jahr Einnahmen von 917 Millionen Euro – aktuell sieht es aber so aus, als würden es nur 660 Millionen werden. Dies ergab eine Prognose der Hamburger Bürgerschaft. Demnach sei ein Fahrgastrückgang von teilweise bis zu 77 Prozent zu verzeichnen.

Fahrkartenautomat

Ab Januar werden die HVV-Tickets um 1,4 Prozent teurer.

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Der Grund: Immer mehr Hamburger arbeiten im Homeofficemüssen also kaum noch ins Büro fahren. Und wenn doch, wählen viele Bürger Auto und Fahrrad, um sich vor einer Ansteckung in der Bahn zu schützen. 

Ausgleich der finanziellen Verluste durch Steuerzahler und Bund

Ausgeglichen werden sollen die finanziellen Verluste durch die Hamburger Bürger. Sowohl der Pressesprecher des HVV als auch der Sprecher der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende betonten gegenüber der MOPO allerdings, dass dies nicht ausschließlich auf die Steuerzahler zurückfallen werde.

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Da die Verluste im ÖPNV kein lokales, sondern ein bundesweites Problem sind, hat der Bund Rettungsgelder in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Dadurch sollen die Verluste im Nahverkehr aufgefangen und bewirkt werden, dass der Ausgleich nicht allein an den Steuerzahlern hängen bleibt.

Trotz Corona-Pandemie: HVV erhöht Tarifpreise

Zum 1. Januar 2021 sollen zudem die Tarifpreise erhöht werden. Die Preiserhöhungen liegen laut HVV aber noch weit unter den erhöhten Kosten, die das Unternehmen aufbringen musste. Trotz der sinkenden Passagierzahl wurden 85 Prozent des gewohnten Angebots aufrechterhalten und teilweise sogar ausgebaut.

Senator für Verkehr und Mobilitätswende: Ausbau des HVV nicht gefährdet

„Für uns war und ist die Sicherheit und Verlässlichkeit der öffentlichen Nahverkehrsangebote gerade auch während der Corona-Pandemie sehr wichtig. Hier war das erste Gebot, Abstand zu erhalten und verlässlich für diejenigen Menschen zu fahren, die auf den ÖPNV angewiesen sind. Hamburg hat deswegen auch während der Corona-Pandemie das Angebot im ÖPNV fast vollständig aufrechterhalten und in vielen Bereichen zuletzt sogar deutlich ausgebaut“, so Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende.

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Grundsätzlich gehe man beim HVV fest davon aus, dass sich die Fahrgastzahlen in den kommenden Jahren wieder erholen werden. Somit sei der geplante Ausbau des ÖPNV in Hamburg nicht gefährdet – man wolle auch in Zukunft stark auf den HVV setzen.

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