Busfahrer werden geschult: So reagieren Hochbahn & Co. auf die hohen Energiepreise
Die explodierenden Dieselpreise und Energiekosten gehen auch an Hamburgs Verkehrsunternehmen nicht spurlos vorbei: Die U-Bahnen der Hochbahn laufen mit Strom, die große Busflotte will getankt und die E-Busse darunter regelmäßig aufgeladen werden. Das Gleiche gilt für die Busse der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH). Die Unternehmen reagieren mit mehreren Maßnahmen – sogar die Busfahrer werden umgeschult.
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Die explodierenden Dieselpreise und Energiekosten gehen auch an Hamburgs Verkehrsunternehmen nicht spurlos vorbei: Die U-Bahnen der Hochbahn laufen mit Strom, die große Busflotte will getankt und die E-Busse darunter regelmäßig aufgeladen werden. Das Gleiche gilt für die Busse der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH). Wie wirkt sich das auf die Kosten aus?
Die klare Antwort bei der Hochbahn lautet: enorm! Immerhin verfügt das Unternehmen derzeit über etwa 1100 Busse im Stadtgebiet, davon fahren 160 elektrisch.
„Pauschal können wir sagen, dass ein Cent Preisveränderung bei Diesel die Kosten um 275.000 Euro im Jahr steigert“, sagt Sprecher Christoph Kreienbaum zur MOPO. „Aktuell rechnen wir für das laufende Jahr mit Mehrkosten von rund 15 Millionen Euro.“
Energiepreise: Hochbahn rechnet mit hohen Mehrkosten
Beim Strom für die U-Bahnen und E-Busse sehe es derzeit noch besser aus. „Wir haben ein Jahr im Voraus die Strompreise vertraglich gefixt, sodass wir derzeit noch keine ansteigenden Stromkosten verzeichnen“, so Kreienbaum. „Gleichzeitig gehen wir aber von stark ansteigenden Stromkosten in den Folgejahren aus.“
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Auch die VHH sind mit ihrer 670 Stück großen Busflotte – darunter 66 E-Busse – von den steigenden Dieselpreisen stark betroffen. Konkrete Zahlen, wie bei der Hochbahn, liegen laut Sprecherin Christina Sluga allerdings noch nicht vor. Bei den Stromkosten rechnet das Unternehmen, wie die Hochbahn, erst für 2023 mit einem erheblichen Anstieg.
Energiekrise: So wollen VHH und Hochbahn Energie sparen
Energiesparen wo es nur geht ist also das Gebot der Stunde. Die Hochbahn will unter anderem die Heiztemperatur in Verwaltungsgebäuden und Werkstätten auf 19 Grad reduzieren. Außerdem laufe eine interne Kampagne zum Energiesparen, mit der Mitarbeitende dazu animiert werden sollen, nach Möglichkeit auf Klimaanlage zu verzichten, Computer auszuschalten und Licht zu reduzieren, kündigt Kreienbaum an.
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Ähnliche Vorhaben bei den VHH: Auch hier ist unter anderem eine interne Kampagne zum Energiesparen in den Büros geplant und die Temperaturen werden auf 19 Grad bei sitzender und auf 16 Grad bei stehender oder gehender Tätigkeit gesenkt. „Gemeinschaftsflächen, die nicht zum Aufenthalt von Personen dienen, werden nicht beheizt“, sagt Sluga. Es sei denn, es diene zum Schutz der Technik.
Hohe Dieselpreise: Busfahrer werden geschult
Beide Unternehmen schulen zudem laut eigener Aussage ihre Busfahrerinnen und Busfahrer zum energiesparenden Fahren. Darunter zählt dann zum Beispiel vorausschauendes Fahren und langsames Bremsen.
Die Fahrgäste sollen hingegen am besten gar nichts von den Energiesparmaßnahmen merken. „Denn das beste Energiesparen ist, den Pkw stehen zu lassen und mit uns zu fahren“, sagt Kreienbaum. Die U-Bahnen seien bereits mit energiesparendem System unterwegs. Die Hochbahn prüfe zudem, wo die Beleuchtung reduziert werden könne. Aber auch hier gilt: „Es darf keine Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste haben.“