Milliarden für den Ausbau: Hier entstehen Hamburgs neue Schulen
Die Stadt Hamburg wächst – und mit ihr die Anzahl der Schüler:innen. Die Schulbehörde erwartet bis zum Jahr 2030 rund 45.000 mehr als 2019. Und die brauchen moderne Schulgebäude. Mit einem milliardenschweren Programm gibt sich die Hansestadt redlich Mühe – Neubauten sind geplant, Sanierungen sowie Ausbauten von (noch) zu kleinen Schulgeländen. Auf der Landespressekonferenz informierte Schulsenator Ties Rabe (SPD) über bisherige Erfolge und geplante Projekte: wie viele neue Gebäude entstehen sollen – und wo.
Die Stadt Hamburg wächst – und mit ihr die Anzahl der Schüler:innen. Die Schulbehörde erwartet bis zum Jahr 2030 rund 45.000 mehr als 2019. Und die brauchen moderne Schulgebäude. Mit einem milliardenschweren Programm gibt sich die Hansestadt redlich Mühe – Neubauten sind geplant, Sanierungen sowie Ausbauten von (noch) zu kleinen Schulgeländen. Auf der Landespressekonferenz informierte Schulsenator Ties Rabe (SPD) über bisherige Erfolge und geplante Projekte: wie viele neue Gebäude entstehen sollen – und wo.
Hamburg sei „zu einer kinder- und familienfreundlichen Stadt geworden, in der Familien gern leben“, so Rabe. „Auf diese Entwicklung können wir stolz sein.“ Hamburgs Schulen seien zudem „deutlich besser und erfolgreicher geworden“, befand der Senator.
Hauptgrund: Der 2019 beschlossene Schulentwicklungsplan. Bisher gab es zehn Neugründungen von Schulen sowie 40 Ausbauprojekte.
Was geplant ist
Damit die positive Entwicklung so bleibt, werde ordentlich weiter investiert: Insgesamt sollen bis zum Jahr 2030 mindestens vier Milliarden Euro in die Schulbauten geflossen sein. Insgesamt soll es am Ende 44 neue Schulen in Hamburg geben. 16 neue Schulen seien aktuell konkret in Planung. Zum Schuljahr 2024/25 eröffnen sollen der Campus Hebebrandstraße (City Nord), die Fanny-Hensel-Schule (Grundschule in Barmbek-Süd), das Gymnasium Neugraben, das Gymnasium im Eilbektal (Eilbek), die Stadtteilschule In den Reethen (Neugraben-Fischbek), die Stadtteilschule Osterbek (Bramfeld), sowie die Schule Eschenweg (Grundschule in Langenhorn).
Bis 2029 kommen dazu die Grundschule Isestraße (Harvestehude, ab 2025), die Grundschule Wandsbek-Süd (ab 2025), der Campus Schnelsen (voraussichtlich ab 2025), das Gymnasium Billwerder Straße (Bergedorf, ab 2026), die Stadtteilschule Leuschnerstraße (Lohbrügge, ab 2026/27), die Grundschule Sander Damm (Bergedorf, ab 2027), der InselCampus Wilhelmsburg (ab 2027), die Stadtteilschule Ottensen (ab 2027) und die Stadtteilschule Buckhorn (Volksdorf, ab 2029).
Außerdem würden gut 60 Sanierungen, Modernisierungen oder Vergrößerungen von bestehenden Schulen gerade umgesetzt, so Rabe. Am Ende sollen 120 der 360 Hamburger Schulen ausgebaut werden.
Die Schwierigkeiten
Es lief nicht alles rund in den Jahren seit 2019, das merkt man auch in der Landespressekonferenz. Die Schule am Sinstorfer Weg (Marmstorf) etwa hat nicht nur die Fledermaus im Wappen – die 200 Tiere der Gattung Mückenfledermaus, die vor Ort leben, hätten die Bauarbeiten auch gehörig verkompliziert und verlängert, so Rabe. Auch bei der Stadtteilschule Altona gab er zu: „Das hat’n büschen gedauert.“
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Dennoch gab man sich positiv: So soll etwa die geplante Neugründung des Gymnasiums Rotherbaum 2024 abgeschlossen werden. Jahrelang war die ehemalige Berufsschule an der Ecke Bundesstraße/Schlump ungenutzt. Seit 2021 aber gibt es bereits die ersten Klassen, der Bedarf ist riesig, das zeigen die Anmeldezahlen. Noch sitzen die Klassen in einem Übergangs-Gebäude. Die Lehrer:innen aber könnten den Bau mitgestalten, so Rabe. „Das ist durchaus etwas Besonderes gegenüber anderen Bundesländern.“
Der Babyboomer-Rekord
Aber warum wurde die Schule an der Bundesstraße mal aufgegeben? Anschaulich erklärt Rabe, wie die Kurve der Schülerzahlen seit dem Babyboomer-Rekord Anfang der 1970er erst stetig sank, um dann seit einigen Jahren wieder stetig zu steigen. Eine entsprechende Grafik habe ihm sein Pressesprecher in den Schrank gehängt. In fünf Jahren etwa erwartet man, den einstigen Rekord einzustellen. Zwischendurch aber wurden viele Schulgebäude schlicht nicht gebraucht – so auch das an der Bundesstraße.
Aktuelle Probleme
Aktuelle Probleme wurden am Ende nochmal erfragt: Zum einen kommen zu den 45.000 zusätzlichen Schüler:innen noch einmal mehr als 5000 aus der Ukraine dazu. Ob die bleiben, steht in den Sternen. Außerdem sind Baukosten bekanntlich deutlich gestiegen. Dies rechnete auch die Behörde vor: um rund 30 Prozent.
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Aber: Wo genau das Geld herkommt, blieb etwas vage. Einsparungen, etwa beim Material dürften es werden. Und: Die Stadt sei bereit, mehr zu zahlen. Und: Bleibt es bei der Kalkulation von vier Milliarden? Falls nicht: Wieviel mehr wird es? Rabe kurz angebunden: „Am Ende werden es mehr sein.“
Die Opposition indes monierte, dass Rabe ihrer Meinung nach viel zu langsam vorgehe. Sabine Boeddinghaus (Linke): „Übervolle Klassen, Betonwüsten als Klassenräume gehören zum Alltag in Hamburg.“