Mietwagen mit Porno-Botschaft: Firma findet das „nur noch bedingt witzig“
„Nanu, habe ich mich da gerade verlesen?“ Wer sich aufmerksam durch die Stadt bewegt, entgeht ihrem Anblick nicht: Die Fahrzeuge des Carsharing-Anbieter Miles, auf denen statt des Markennamens die Abkürzung „MILFS“ prangt. Witzbolde kratzten immer wieder den unteren Balken des E's ab, oder malen ihn über. Was vielleicht nur als Scherz begann, scheint sich zu verselbständigen. Bei Miles ist man von den Milf-Autos gar nicht entzückt – und tüftelt an einer Lösung.
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„Nanu, habe ich mich da gerade verlesen?“ Wer sich aufmerksam durch die Stadt bewegt, entgeht ihrem Anblick nicht: Die Fahrzeuge des Carsharing-Anbieter Miles, auf denen statt des Markennamens die Abkürzung „MILFS“ prangt. Witzbolde kratzten immer wieder den unteren Balken des E’s ab, oder malen ihn über. Was wohl als Scherz eines Einzelnen begann, scheint sich zu verselbständigen. Bei Miles ist man von den Milf-Autos gar nicht entzückt – und tüftelt an einer Lösung.
Wie viele der knapp 4500 Hamburger Miles-Fahrzeuge betroffen sind, sei schwer zu beziffern, sagt Sprecherin Nora Goette der MOPO. Da die Autos trotz der Umgestaltung noch fahrtauglich sind, werde der Schaden eher selten gemeldet. „Dennoch, es bleibt Sachbeschädigung“, so Goette. Auch hinter der „Message“ stehe das Unternehmen nicht.
Hamburg: Carsharing-Autos werden immer wieder umbeschriftet
Mit „Message“ dürfte die berühmt-berüchtigte Bedeutung der Abkürzung gemeint sein: „Moms I’d like to f***“, oder etwas artiger übersetzt: „Mütter, mit denen ich gerne schlafen möchte“. Durch die Komödie „American Pie“ wurde der Begriff kurz vor der Jahrtausendwende populär und fand seinen Weg auch in den deutschen Sprachgebrauch, nicht zuletzt als Kategorie für Porno-Filme.
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„Wir finden das nur noch bedingt witzig“, so die Miles-Sprecherin. Das Unternehmen erstatte bei entdeckten Fällen keine Anzeige gegen Unbekannt, das verspreche ohnehin keinen Erfolg. Dagegen vorgehen könne man nur, wenn man einen Täter auf frischer Tat ertappt. Und das gelingt offenbar nur selten.
Bei Miles tüftelt man an einer Lösung des Milf-Problems
Bei Miles überlegt man deshalb, dem Milf-Problem auf eine andere Weise zu begegnen. Eine Option wäre, den Namen nur noch kleinzuschreiben. In Zuschriften erreichte das Unternehmen darüber hinaus Vorschläge, wie sich die Abkürzung umdeuten ließe, zum Beispiel in „Mobility is love for sharing“, oder „Mein individuelles Leihfahrzeug“.
Ob das Branding aber tatsächlich angepasst werde, sei noch unklar. Der Name Miles spielt darauf an, dass beim Carsharing-Anbieter primär kilometerweise und nicht nach Zeit abgerechnet wird.
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„Unsere Hoffnung ist, dass sich der Witz demnächst ausgelacht hat“, sagt Goette. Damit könnte das Unternehmen die Rechnung ohne den Wirt gemacht haben. Schließlich kann Hoffnung eine gefährliche Sache sein, vor allem, wenn es um die Schadenfreude anderer geht.