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  • Landwirte blockieren mit ihren Traktoren die Zufahrt zu einem Rewe-Lager in Kiel.
  • Foto: picture alliance/dpa

Milch ist zu billig: Bauern im Norden blockieren Lager von Lidl und Rewe

Aus Protest gegen eine aus ihrer Sicht ungerechte Gewinnbeteiligung haben Milchbauern in Kiel die Zufahrt zu einem Rewe-Logistikzentrum mit 70 Traktoren versperrt. Auch ein Lidl-Lager ist dicht. Im ganzen Norden laufen Blockade-Aktionen gegen Supermarktketten und Molkereien, auch in Hamburg sind Proteste angekündigt.

Lidl lohnt sich? Für Bauern offenbar nicht: In Cloppenburg blockierten rund 100 Traktoren die Zufahrt zu einem Lidl-Zentrallager. Auch in Rade (Kreis Harburg) und in Schwanewede (Landkreis Osterholz) blockierten Landwirte zumindest zeitweise die Zufahrt zu Lidl-Lagern.

Sie fordern, dass der Chef der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland), Klaus Gehrig, nach Cloppenburg komme. Lidl hatte am Montagabend prinzipielle Gesprächsbereitschaft signalisiert.

Milch zu billig: Bauern im Norden blockieren Lager von Lidl und Rewe

Hunderte von Landwirten haben in der Nacht zu Dienstag und am Morgen ihre Proteste gegen „existenzgefährdende Niedrigpreise im Lebensmittelhandel“ fortgesetzt. Dabei kam es zu einem Unfall, als eine 17 Jahre alte Traktorfahrerin in Emstek (Landkreis Cloppenburg) mit ihrem Trecker umstürzte und sich schwer verletzte, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.

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Landwirte am Rewe-Lager Kiel. Sie protestieren gegen die geringen Preise, die für ihre Produkte gezahlt werden.

Foto:

picture alliance/dpa

Ein Sprecher der Bauern-Initiative „Land schafft Verbindung“ in Niedersachsen kündigte an, dass die Proteste in Schleswig-Holstein bei Rewe und am Donnerstag in Hamburg bei Edeka fortgesetzt werden sollen.

Edeka, dessen Zentrale in der City Nord in Hamburg sitzt, hatte Ende November mit der Rabatt-Aktion „27 Prozent auf alle Molkereiprodukte“ Empörung auf sich gezogen. „Sorry, diese Aktion empfinden wir Milchbauern als einen Schlag ins Gesicht! Wo bleibt Ihre Wertschätzung für die Lebensmittel, die sie lieben, und für uns einheimische Bauern?“, heißt es auf der Facebookseite von „Landwirtschaft verbindet SH+HH“.

Inzwischen bereitet sich die Polizei darauf vor, die Blockadeaktion in Cloppenburg zu beenden, sagte ein Polizeisprecher: „Wir haben gestern den Dialog und den Konsens gesucht, das scheint nicht geklappt zu haben. Wir sind dabei, eine ständige Rechtsgüterabwägung zu machen, und mit steigender Dauer kippt die natürlich nicht zugunsten der Versammlungsteilnehmer.“

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Mit ihren Traktoren fahren Milchbauern zur Ostseemolkerei Rücker in Wismar. Auch in Hamburg sind Proteste geplant.

Foto:

picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Auch in Rostock kam es in der Nacht zu Dienstag zu einer unangemeldeten Demonstration von Landwirten. (ste/dpa)

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