Mietvertrag gekündigt: Hamburger „Gastro-Institution“ vor dem Aus
Eigentlich sollte es die gemütliche Bar schon gar nicht mehr geben – aber noch bringen Turabi Pek und sein Team Leben in die Osterstraße: mit Kaffee und Kuchen oder Cocktails und Sandwiches. Die Eimsbütteler Gastro-Institution „Lal Pera“ hat vom Vermieter die Kündigung bekommen – nun kämpfen sogar Konkurrenten für den Nachbarschafts-Treff.
Eigentlich sollte es die gemütliche Bar schon gar nicht mehr geben – aber noch bringen Turabi Pek und sein Team Leben in die Osterstraße: mit Kaffee und Kuchen oder Cocktails und Sandwiches. Die Eimsbütteler Gastro-Institution „Lal Pera“ hat vom Vermieter die Kündigung bekommen – nun kämpfen sogar Konkurrenten für den Nachbarschafts-Treff.
„Im Oktober vergangenen Jahres wurde das Haus verkauft“, erzählt ein langjähriger Mitarbeiter, der seinen Namen nicht öffentlich nennen möchte, „und im November kam schon die Kündigung.“ Der Grund: Der neue Eigentümer will das Haus Osterstraße 154 abreißen und einen Neubau an die Stelle setzen. Statt der „Gastro-Kneipe“, wie sich das Lokal nennt, soll dem Mitarbeiter zufolge eine Bäckerei- oder Konditorei-Kette ins Erdgeschoss des neuen Hauses ziehen. Für das „Lal Pera“ wäre es das Aus.
Und für Eimsbüttel ein herber Verlust – das zumindest legen die Kommentare und Postings in den Sozialen Medien nahe. „Helft uns mit, den Grundeigentümern zu zeigen, wie wichtig das Café seinen Gästen ist. Unterschreibt die Petition“, schreibt der Verein Osterstraße e. V. auf Facebook und verlinkt auf einen Aufruf auf Change.org. Unterschrieben haben schon mehr als 500 Menschen.
Mietvertrag gekündigt: Gastro-Institution „Lal Pera“ vor dem Aus
Gestartet wurde die Petition von Meral Deger. „Die betreibt eine Bar nebenan, ist schon länger hier als wir“, sagt der „Lal Pera“-Mitarbeiter. Eine Konkurrentin also – für die der Gastro-Nachbar aber offenbar eine Bereicherung darstellt: „Seit nun fast zwei Jahrzehnten ist das ,Lal Pera‘ eine unersetzbare Institution, sowohl für den kulturellen, als auch nachbarschaftlichen Austausch“, heißt es auf der Seite der Petition. „Es wäre ein Riesenverlust für unser Eimsbüttel, wenn es das ,Lal Pera‘ nicht mehr gäbe.“
Das könnte Sie auch interessieren: Streit um Pleite-Grundstück – Hamburger Investor: „Ich baue da 600 Sozial-Wohnungen”
Es sei „der schönste und gemütlichste Ort auf der Osterstraße“, schreibt Anja Krause, eine derjenigen, die die Petition unterzeichnet haben, auf Change.org. „Gehört einfach zu Eimsbüttel“, kommentiert Nutzer James Keller.
Hamburger Bar „Lal Pera“ vor dem Aus – Petition gestartet
Es ist wohl vor allem die Funktion als Nachbarschaftstreff über alle Generationen hinweg, die die Kneipe so beliebt macht. „Bei uns findet man die jungen Leute, die ihre Cocktails trinken, ebenso wie den 90-Jährigen aus der Nachbarschaft, der einen Kaffee bestellt“, fasst es der Mitarbeiter zusammen.
Warum der neue Eigentümer die Bar nach fast 20 Jahren rausschmeißt, ist unklar. Die Firma GV Quartierplatz hat die Fragen der MOPO bis zur Veröffentlichung dieses Artikels nicht beantwortet. Gekündigt hat das Unternehmen dem „Lal Pera“ zum Juni dieses Jahres, wie der Bar-Mitarbeiter sagt. Doch der Inhaber des Lokal hat dagegen Widerspruch eingelegt – bis es eine Entscheidung gibt, geht es weiter.