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  • Der Mieterverein warnt vor Mischmodellen von Arbeitsverhältnis und Vermietung. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance / Matthias Balk

Mieterverein zu Hamburg warnt: Gratis-Wohnung in Eppendorf? Lieber Finger weg!

Es klingt mehr als nur verlockend: Eine vollmöblierte Ein-Zimmer-Wohnung in Eppendorf — und das völlig ohne Miete! Im Gegenzug braucht es nur ein wenig Rufbereitschaft. Doch der Mieterverein zu Hamburg warnt deutlich vor derartigen Angeboten.

In zwei Monaten fängt das Wintersemester in Hamburg an, aufgrund der Corona-Pandemie einen Monat später als üblich. Doch schon jetzt wird es noch enger auf dem Wohnungsmarkt. Viele Studenten suchen eine möglichst bezahlbare Unterkunft in Hamburg – in den meisten Fällen eine schier unmögliche Aufgabe.

Wohnungssuche in Hamburg: Studenten kommen zum Wintersemester

Da kann suchenden Studenten diese spezielle Anzeige auf „WG-Gesucht“ oder als Flyer schon einmal ins Auge fallen, mit dem groß und fett geschriebenen Wort „mietfrei“. Es hört sich an wie ein Traum: eine Ein-Zimmer-Wohnung in Eppendorf, vollmöbliert inklusive WLAN, Strom, Wasser, Telefon, Heizung sowie Nutzung der Waschmaschine und des Fitnessbereichs. Und das völlig umsonst.

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Mietfrei wohnen für Bereitschaftsdienst? Diese Firma bietet genau das an.

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hfr

Hinter der Anzeige steckt die Hamburger Firma „Deska Townhouses“, die in zwei Stadthäusern in Eppendorf möblierte Apartments auf Zeit vermietet. Im Gegenzug für die kostenlose Wohnmöglichkeit sucht die Firma einen Studierenden für das Bereitschaftstelefon – und zwar für außerhalb der Öffnungszeiten zwischen 18 und 8 Uhr, sowie am Wochenende und an Feiertagen für 24 Stunden.

Mietfrei wohnen gegen Bereitschaftstelefon: MOPO fragt nach

Auf Nachfrage der MOPO, wie der Bereitschaftsdienst genau ablaufe, wollte die Firma keine konkrete Auskunft geben. Es gebe einen ganz normalen Mietervertrag, der Aushang richte sich vornehmlich an Studenten. Da die Universitäten derzeit geschlossen seien, sei die Anzeige deshalb auch auf dem Internetportal „WG Gesucht“ gelaufen.

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Siegmund Chychla, Vorsitzender vom Mieterverein zu Hamburg, sind Aushänge dieser Art schon aus der Vergangenheit bekannt. „Bei solchen Angeboten ist es wichtig, dass die Mieter einen anständigen Mietvertrag haben sowie einen Arbeitsvertrag, aus dem sich ergibt, welche Leistungen der Arbeitnehmer zu erbringen hat“, erklärt er der MOPO.

Wohnungsnot in Hamburg: Mieterverein zu Hamburg warnt vor Mischmodellen

„Die Vergangenheit hat gezeigt, dass derartige Mischmodelle nicht von Vorteil für die Mieter sind“, fährt er fort, oft gebe es keinen Kündigungsschutz. Solche Mischmodelle tauchten meistens auf, wenn der Wohnungsmarkt extrem angespannt sei. „Ich rate dringend ab, sich auf so etwas einzulassen“, warnt er. (mp)

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