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  • Das „Vivo“ in Ottensen floppte von Anfang an. Jetzt soll es eine Schule werden.
  • Foto: RUEGA

Mieter geschockt: Hamburger Flop-Einkaufszentrum wird jetzt zur Schule

Ottensen –

Es sollte das größte Bio-Einkaufscenter Deutschlands werden. Doch das „Vivo“ an der Bahrenfelder Straße wurde zum Flop-Zentrum. Nach monatelangen Diskussionen über die Nutzung des Gebäudes steht jetzt fest: Das „Vivo“ wird zur fünfzügigen Stadtteilschule. Berkan Algan, ehemaliger Fußball-Trainer von Altona 93 und Inhaber einer Sportsbar im Center, reagierte schockiert auf die Pläne – über die er von der MOPO erfuhr.

Statt Läden, die sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben haben, zogen unter anderem ein Fitness-Center, Behörden-Zweigstellen und die „Bar Vivo“ in das Einkaufszentrum. Zwar steht der Zeitpunkt noch nicht genau fest, aber Fakt ist: Die Mieter müssen raus. Spätestens zum Dezember 2024 soll ihnen gekündigt werden.

„Bar Vivo“ muss geplanter Schule weichen: Mieter ist geschockt

Der Inhaber der „Bar Vivo“ erfuhr durch den Anruf der MOPO von den konkreten Plänen. „Davon wusste ich bisher nichts, das muss ich jetzt erst einmal verarbeiten“, sagte Berkan Algan. Er könne verstehen, dass der Bedarf an Schulen groß sei, „aber das Zentrum ist mittlerweile auch ein Teil des Stadtteils geworden. Hier kommen die Menschen gerne zusammen“, sagt er.

Seit 17 Jahren betreibt der Mann die „Bar Vivo“, viele seiner Gäste seien schon jahrelang regelmäßig bei ihm. Wie es für ihn weitergehen soll, weiß Berkan Algan nicht. „Es ist durch Corona ohnehin eine harte Zeit“, sagt er. Besonders bitter: Der Chef der Sportsbar hat kürzlich auch seinen Posten beim Regionalligisten Altona 93 verloren. Er wurde freigestellt.

Bauarbeiten sollen zwei Jahre dauern – Schuleröffnung für 2027 geplant

Bis der erste Unterricht in dem Einkaufszentrum stattfindet, werden noch Jahre vergehen. Laut Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde, sollen die Bauarbeiten nach derzeitigem Stand zwei Jahre dauern. „Die Eröffnung der Schule ist für das Schuljahr 2027/2028 geplant“, so der Sprecher.

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Der Bedarf an neuen Schulen ist groß. Immer mehr Familien ziehen nach Ottensen und in die Nachbarstadtteile. In den kommenden Jahren geht die Schulbehörde in der Schulregion vier (Schanze, Altona, Ottensen, Bahrenfeld, Othmarschen-Ost, Karoviertel) von einer Zunahme der Schülerzahlen um 40 Prozent aus. Deshalb hat die Behörde den Umbau der städtischen Immobilie zur Schule selber vorgeschlagen.

Insgesamt sollen in der Hansestadt 44 neue Schulen gegründet und rund ein Drittel der bestehenden Schulen ausgebaut werden. Das Investitionsvolumen: Rund vier Milliarden Euro. 

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