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  • Ist ein Ende des Mieten-Wahnsinns in Sicht? Nach jahrelangem Anstieg bleiben die Kosten für neue Verträge seit Monaten in etwa auf dem gleichen – allerdings auch ziemlich hohen – Niveau. Das ergibt eine aktuelle Studie des Immobilienspezialisten ...

Mietenwahnsinn vorbei?: Aktuelle Studie: So ist die Lage in Hamburg

Ist ein Ende des Mieten-Wahnsinns in Sicht? Nach jahrelangem Anstieg bleiben die Kosten für neue Verträge seit Monaten in etwa auf dem gleichen – allerdings auch ziemlich hohen – Niveau. Das ergibt eine aktuelle Studie des Immobilienspezialisten F+B.

Die Neuvertragsmieten in Deutschland sind zum Jahresende 2019 nicht weiter gestiegen. Im vierten Quartal hätten die Durchschnittsmieten bei neu abgeschlossenen Verträgen gemessen am Vorquartal stagniert, teilte F+B am heutigen Montag mit.

Durchschnittsmiete in Hamburg steigt bei neuen Verträgen kaum an

Im Vergleich zum vierten Quartal 2018 beobachtete die Firma, die Städte und Gemeinden bei der Aufstellung von Mietspiegeln berät, in Hamburg einen sehr geringen Anstieg: Lag die Durchschnittsmiete im vierten Quartal 2018 noch bei 10,50 Euro pro Quadratmeter bei neuen Verträgen, stieg sie Ende 2019 auf 10,51 Euro pro Quadratmeter. Verglichen mit dem letzten Quartal 2014 erkennt man einen Anstieg um vier Prozent – damals lag die Durchschnittsmiete noch bei 10,11 Euro pro Quadratmeter.

In Ahrensburg gehen die Mieten deutlich nach unten

Ein Blick ins Hamburger Umland zeigt: Auch hier stiegen die Neuvertragsmieten seit Ende 2018 moderat – und fielen in einigen Städten und Kreisen sogar. Während beispielsweise im Kreis Herzogtum Lauenburg ein mäßiger Rückgang von 7,18 Euro auf 7,16 Euro pro Quadratmeter zu verzeichnen war, ging der Durchschnittszins in Ahrensburg deutlich stärker in den Keller: Er fiel von 9,34 Euro Ende 2018 auf 8,70 Euro im vierten Quartal 2019 – ein Minus von 64 Cent.

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F+B-Geschäftsführer sieht Marktberuhigung bei Mietwohnungen

Auch im Vergleich zu 2014 wird Wohnraum in Ahrensburg günstiger: Von 8,77 Euro vor sechs Jahren auf 8,70 Euro Ende vergangenen Jahres sanken dort die Durchschnittsmieten bei neuen Verträgen.

F+B-Geschäftsführer Bernd Leutner sieht darin eine zunehmende Marktberuhigung. Sein Unternehmen hatte schon im Verlauf des vergangenen Jahres stagnierende bis leicht sinkende Neuvertragsmieten errechnet.

Das bedeutet die Stagnation der Mieten für Hamburger

Die Zahlen bedeuten aber nicht, dass Mieter nun aufatmen können: Die Neuvertragsmieten signalisieren die Richtung am Immobilienmarkt, bilden aber nur einen kleinen Teil ab. In bestehenden Verträgen stiegen die Mieten laut F+B weiter: Die Bestandsmieten kletterten im vierten Quartal um 0,4 Prozent zum dritten Quartal und um 1,4 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

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Und für Mieter, die sich nach den eigenen vier Wänden umsehen, gibt es ebenfalls keine guten Nachrichten: Die Immobilienpreise in Deutschland steigen viel stärker als die Mieten – wie schon seit Jahren. Eigentumswohnungen verteuerten sich im vierten Quartal um 5,4 Prozent binnen Jahresfrist und Einfamilienhäuser um 3,8 Prozent.

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Studie von F+B: Internationale Anleger ziehen sich vom deutschen Immobilienmarkt zurück

F+B beobachtet bei den Käufern aber einen Wandel: Internationale Großanleger zögen sich nach Beobachtung großer Makler teils zurück aus Deutschland. Ein Grund sei die unübersichtliche und kaum kalkulierbare Mietenregulierung, die sich auch je Bundesland unterscheide. Für die satten Preisaufschläge seien vor allem Käufe aus dem Inland verantwortlich, etwa von Immobilienkonzernen, Fonds, reichen Privatanlegern und Selbstnutzern.

Immobilien-Experte warnt vor „Herdeneffekt“ auf dem Immobilienmarkt

Leutner warnte vor einem „Herdeneffekt“: Schon öfter hätten deutsche Investoren verzögert auf internationale Kapitalmarktrends reagiert und spät Immobilien ge- oder verkauft. „Besonders prozyklisch agiert die öffentliche Hand, die ihre Bestände aus heutiger Sicht zu Spottpreisen verkaufte, um diese nun mit enormen Aufschlägen teils wieder zurückzukaufen – teilweise auf einem Preisniveau, auf dem private Kaufinteressenten längst ausgestiegen sind“, so Leutner. (mp)

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