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Eine Häuserzeile mit Wohnhäusern in Hamburg, im Vordergrund zwei Altbauten
  • Wer in Hamburg eine Wohnung sucht, zahlt als Mieter trotz rasant gestiegener Preise im Durchschnitt weniger als beim Kauf.
  • Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Schoening

Mieten oder kaufen? Die Antwort ist nicht mehr nur in Hamburg eindeutig

Die Analyse eines großen Immobilienberaters macht deutlich: Die Zinswende im Sommer 2022 hat einen kompletten Umschwung eingeleitet, was die Rentabilität von Miete und Kauf von Wohnungen und Häusern angeht.

Mieten oder kaufen – was ist eigentlich günstiger? Die Antwort auf diese Frage war vor ein paar Jahren genauso eindeutig wie heute. Sie lautete bloß anders.

Wohnung: Hamburg war schon immer eine Ausnahme

Laut einer Analyse des Immobilienberaters Colliers war 2021 noch ganz klar, dass der Kauf einer Wohnung das Mittel der Wahl ist, wenn man weniger Geld ausgeben möchte. Das galt für 85 Prozent der Städte und Landkreise, selbst für den gesamten Speckgürtel Hamburgs: Ob Stormarn, Herzogtum Lauenburg, Stade, Harburg oder Pinneberg – überall sparte man beim Kauf einer 100 Quadratmeter großen Wohnung jedes Jahr im vierstelligen Bereich im Vergleich zur vergleichbaren Miete.

Besonders ausgeprägt zeigt sich der Wechsel bei Wohnungen: War noch Ende 2021 fast überall Kauf günstiger als Miete, hat sich das Verhältnis zwei Jahre später umgekehrt. Colliers
Besonders ausgeprägt zeigt sich der Wechsel bei Wohnungen: War noch Ende 2021 fast überall Kauf günstiger als Miete, hat sich das Verhältnis zwei Jahre später umgekehrt.
Besonders ausgeprägt zeigt sich die Veränderung bei Wohnungen: War noch Ende 2021 fast überall Kauf günstiger als Miete, hat sich das Verhältnis zwei Jahre später umgekehrt.

Unter den wenigen bundesweiten Ausnahmen war schon damals Hamburg. Hier rechnete sich bereits 2021 der Kauf einer Immobilie für den Eigenbedarf nicht, ganz gleich oder Wohnung oder Haus.

Hauskauf: In Hamburg noch nie rentabel

2023 hat sich das Verhältnis bundesweit komplett ins Gegenteil verkehrt: Durch die Zinswende und die geringe Zahl an Neubauten ist die Miete auf einmal in 91 Prozent der Kreise und Städte günstiger als der Kauf. Was für Hamburg schon seit Jahren gilt, ist nun – abgesehen von einigen Landkreisen zum Beispiel in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen – bundesweit der Fall.

Auch bei Häusern zeigt sich der Umschwung: Fast überall ist inzwischen Miete günstiger als Kauf. Colliers
Auch bei Häusern zeigt sich der Umschwung: Fast überall ist inzwischen Miete günstiger als Kauf.
Auch bei Häusern zeigt sich der Umschwung: Fast überall ist inzwischen Miete günstiger als Kauf.

Tatsächlich macht es auch kaum noch einen Unterschied, ob man ein Haus oder eine Wohnung kaufen will: Die Trendwende betrifft auch den Häusermarkt – auch wenn der Effekt dort nicht ganz so ausgeprägt ist wie bei Wohnungen.

Für seine Analyse hat Colliers aus einer Datenbank mit durchschnittlichen Miet- und Kaufpreisdaten aus ganz Deutschland Modellpreise für eine 100 Quadratmeter große Wohnung und ein ebenso großes Haus abgeleitet. Wer trotz niedrigerer Rentabilität auf dem Haus- oder Wohnungskauf besteht, für den hat der Immobilienberater eine gute Nachricht: „Inzwischen gibt es wieder zehnjährige Wohnkredite für einen Zinssatz von unter vier Prozent. Außerdem haben sich deutschlandweit die Kaufpreise spürbar korrigiert. Diese Mischung von Faktoren führt dazu, dass sich der Kauf von Wohnimmobilien heute in der Regel wieder mehr lohnt als etwa noch im vergangenen Herbst. Es lohnt sich für Kaufinteressenten immer, den konkreten Einzelfall zu prüfen“, so Felix von Saucken von Colliers.

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