Messer-Angriff am AfD-Stand in Hamburg: „Ich schlitz‘ dich auf, du Schwein!“
Nach einem Vorfall auf einem Wochenmarkt in Groß Flottbek im September 2018 soll im April kommenden Jahres nun der Prozess starten. Auf der Anklagebank sitzen vier AfD-Anhänger, denen man gemeinschaftliche schwere Körperverletzung vorwirft. Der Hauptbeschuldigte Ulrich L. (61) soll dem Opfer sogar mit dem Tod gedroht haben, während er ihm laut Hamburger Staatsanwaltschaft ein Messer an die Kehle hielt.
1. September 2018: Der Markt an der Groß Flottbeker Straße ist gut besucht. Zwischen Gemüse, Fleisch, Obst und Klamotten hat auch die Hamburger AfD einen Stand; bürgernahe Politik wollen sie suggerieren, das normale Buhlen um die Wählergunst.
Nach einem Vorfall auf einem Wochenmarkt in Groß Flottbek im September 2018 soll im April kommenden Jahres nun der Prozess starten. Auf der Anklagebank sitzen vier AfD-Anhänger, denen man gemeinschaftliche schwere Körperverletzung vorwirft. Der Hauptbeschuldigte Ulrich L. (61) soll dem Opfer sogar mit dem Tod gedroht haben, während er ihm laut Hamburger Staatsanwaltschaft ein Messer an die Kehle hielt.
1. September 2018: Der Markt an der Groß Flottbeker Straße ist gut besucht. Zwischen Gemüse, Fleisch, Obst und Klamotten hat auch die Hamburger AfD einen Stand; bürgernahe Politik wollen sie suggerieren, das normale Buhlen um die Wählergunst.
Anklage nach Messer-Angriff am AfD-Stand in Hamburg
Es ist 12.15 Uhr, so wird es später in Berichten der ermittelnden Behörden stehen, als der damals 40 Jahre alte Kai Kamps (Name geändert) aus Protest, wie er angibt, mehrere Flyer vom Tisch wischt und diesen anschließend noch umstößt. L. soll – so steht es in der Anklageschrift – auf Kamps losgegangen sein, ihn dann in den Schwitzkasten genommen und ein Messer gezückt haben. Dieses soll er dem Mann an die Kehle gehalten und dabei gesagt haben: „Ich schlitz dich auf, du Schwein!“
Daraufhin sollen die drei anderen AfDler dazugekommen sein, das Opfer zuerst zu Boden geworfen und dort dann auf den Mann eingeschlagen und getreten haben. Laut Anklage sitzen sie auf Kamps und drücken sein Gesicht gegen eine schmiedeeiserne Wegbegrenzung. Kamps erleidet Schnittverletzungen. Erst die Polizei stoppt das Vorgehen.
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Kurz nach dem Vorfall wird in dem Fahrzeug eines AfD-Anhängers eine Machete gefunden. Wochen später stellen die Beamten weitere Klingen in der Wohnung von Ulrich L. sicher. Zum damaligen Zeitpunkt ist er noch AfD-Mitglied aus Altona. Vermummte Linksaktivisten bewerfen „aus Solidarität mit dem Opfer“ seine Wohnung mit Farbgläsern.

Wegen der Corona-Pandemie musste der Prozess gegen die vier Männer im Alter von 53, 61, 72 und 81 Jahren bereits zwei Mal verschoben werden. Nun findet die Hauptverhandlung am 1. April 2022 am Amtsgericht in Altona statt. Neben dem Tatvorwurf der gefährlichen Körperverletzung wird gegen L. – der sich zuletzt bei Corona-Demos in Hamburg aktiv zeigte – auch der Verdacht der Bedrohung geprüft.
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„Das Urteil wird voraussichtlich am 22. April ausgesprochen“, bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der MOPO. Ulrich L. ist nicht vorbestraft. Die AfD ließ eine entsprechende MOPO-Anfrage zu den Geschehnissen bisher unbeantwortet.