Menschenleer wegen Coronavirus: Hier ist Hamburg wie ausgestorben
Die Hamburger bleiben zu Hause, die Touristen fort: Wo sonst das Leben tobt, herrscht momentan gähnende Leere. Fast keine Menschenseele ist an den sonst so überfüllten Hotspots unterwegs – es kehrt Stille in die Hansestadt ein.
„Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst“ – mit diesen Worten zur Corona-Krise hat Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Fernsehansprache an die Disziplin der Bevölkerung appelliert.
Ihre Rede zeigt nun offensichtlich Wirkung. Denn viele Hamburger halten sich an die Maßnahmen. Sie meiden Menschenmengen oder bleiben gleich in den eigenen vier Wänden. Wie ernst die Infektionsgefahr des Coronavirus‘ genommen wird, zeigt sich in den leeren Straßen der Stadt.
Wer kennt es nicht? Die morgendliche Fahrt zur Arbeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kann zur wahren Plage werden: Geschubse hier, Gedrängel dort, stickige Wagons und nicht mal einen Sitzplatz. In diesen Tagen sieht es doch anders aus. Die S1 Richtung Altona morgens um kurz nach 10 Uhr erinnert eher an eine Geisterfahrt.
Menschenleer: Hamburg ist wie ausgestorben
Wagt man einen Blick aus dem Fenster, wirkt der Hauptbahnhof wie ausgestorben. An den Bahnsteigen und in der Einkaufspassage sind kaum Reisende zu sehen.
Die Hamburger meiden Menschenmengen wegen der Infektionsgefahr des Coronavirus. Die Landungsbrücken sind menschenleer.
Florian Quandt
Die Sitzplätze der Fähre bleiben leer. Der Coronavirus sorgt dafür, dass die Gäste die Fähre nicht mehr nutzen.
Olivier David
Aus dem Nord-Ausgang des Hauptbahnhofs strömen üblicherweise große Menschenmengen. Am Freitagvormittag ist er fast wie ausgestorben.
Eva Jost
Die Geschäfte haben bis 16. April geschlossen. Görtz an der Mönckebergstraße hat bis dahin das Gitter heruntergefahren.
Eva Jost
Und auch der Rathausplatz und die Landungsbrücken, wo sonst das Leben von Hamburgern und Touris pulsiert, wirken am ersten Frühlingstag wie leergepustet. Eine Fähre gleitet stets die Elbe entlang, chauffiert aber nur vereinzelt Fahrgäste.
Coronavirus: Kaum Menschen an Hotspots anzutreffen
Am Jungfernstieg sieht es nicht anders aus. Von Shoppingwütenden fehlt jede Spur. Die Geschäfte bleiben voraussichtlich bis Mitte April geschlossen, das Gewusel in den Fußgängerzonen hat nun vorerst ein Ende. Die Mönckebergstraße und die Europapassage sind ohne die üblichen Menschenmassen ebenfalls nicht wiederzuerkennen.
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Und am Hamburger Flughafen? Wegen des Virus‘ wird der Betrieb mehr und mehr heruntergefahren. Flanierten vor Kurzem noch Passagiere an den Schaufenstern der Shops entlang, herrscht hier inzwischen Leere. Das Terminal 2 ist komplett dicht – und auch an den restlichen Check-in-Schaltern bilden sich keine Schlangen mehr. (mdo)
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