Sagt, was Sache ist – damit Hilfe endlich ankommt
Eine gute Idee wird zum Eigentor: Die Sozialbehörde wollte wissen, wie es Hamburgs Obdachlosen geht und veranlasste eine gezielte Befragung. So weit, so richtig. Doch jetzt rückt sie die Ergebnisse nicht heraus – und wiegelt Nachfragen auch noch mit Floskeln wie „laufende Prüfungen“ ab. Das ist beschämend.
Die Behörde braucht jetzt schon 20 Monate, um die Ergebnisse einer Befragung zu veröffentlichen. Gibt es dafür sachliche Gründe oder ist die Auswertung komplexer als erwartet, sollte sie das einfach sagen. Tut sie aber nicht. Im Gegenteil: Den Großteil der Fragen einer nachhakenden Kleinen Anfrage aus der Bürgerschaft ignoriert der Senat sogar einfach. Das ist eine Frechheit und besonders peinlich, wenn es sich um einfache Fragen zum Fragebogen handelt.
Zu viele Menschen sterben auf Hamburgs Straßen
Der Eindruck: Die Behörde mauert. Ist die Lage so schlimm, dass man sie nicht zeigen will? Wenn es dem Senat tatsächlich darum gehen sollte, die Deutungshoheit zu behalten, mag das politisch nachvollziehbar sein. Doch bei einem so wichtigen Thema zählt vor allem, dass Hilfe schnell ankommt. Das sollte mehr gelten als politisches Kalkül. Zu viele Menschen sterben auf Hamburgs Straßen. Die Daten müssen auf den Tisch, damit auch Hilfsorganisationen reagieren können.
Die Nachricht zum Thema: Wie krank sind Hamburgs Obdachlose? Behörde schweigt zu neuer Studie
Wer die Ergebnisse zurückhält, verschleppt nicht nur Zahlen, sondern Verantwortung. Hamburg wollte mit der Befragung etwas verbessern. Jetzt muss die Behörde endlich sagen, woran es hakt – und wann sie liefert. Hamburgs Obdachlose können nicht warten.
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