Neue Badestelle an der Außenalster? Bitte nicht wieder zerreden
Hamburg und das Wasser gehören zusammen. Mit dem Entwurf einer Badeanstalt auf der Außenalster knüpfen Architekten an alte Traditionen an. Ob das Projekt „Alsterlust“ Wirklichkeit wird, ist offen – MOPO-Redakteur Frank Wieding findet: Man sollte ihm eine Chance geben.
Schon 1793 gab es eine Flussbadestelle an der Binnenalster. Später die Badeanstalt Schwanenwik, eine Anlage mit vier großen Schwimmbecken, die in die Außenalster gebaut wurde. Die Menschen waren damals begeistert – und die Faszination einer Alsterbadestelle sorgt bis heute alle Jahre wieder für Diskussionen.
Hamburgs Pläne platzten – wie so oft
2007 wollte der damalige Bürgermeister Ole von Beust (CDU) ein 50 mal 160 Meter langes Badeschiff auf die Alster bringen. So ähnlich wie das schwimmende Becken, das im Berliner Ortsteil Alt-Treptow auf der Spree für Badespaß sorgt. Doch Hamburgs Pläne platzten – wie so oft. Zu teuer sei das Badeschiff und so verschwanden die Pläne wieder in der Schublade. Leider.
Nun unternimmt ein Architektenbüro einen weiteren Versuch. Die Planer setzen einen „nachhaltigen“ Holzbau mit Reetdach aufs Wasser. Es ist ein ziemlich cooles Gebäude, das die alte Bädertradition aufgreift. Natürlich verdient das sensible Alster-Ökosystem, dass es vor drastischen Eingriffen geschützt wird. Das schließt eine Flussbadestelle nicht von vornherein aus. Deswegen verdient dieser Entwurf eine ernsthafte Debatte – also bitte nicht wieder zerreden!
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