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Corona test Inzidenz
  • Corona-Testzentrum. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte

Hamburg hat es verschlafen, Testkapazitäten zu schaffen

Wussten Sie, warum sich derzeit immer wieder längere Schlangen an den Teststationen bilden? Weil der Markt das bislang einfach nicht geregelt hat. Da kann die Politik leider auch nicht helfen.

Das legt zumindest der Senatssprecher nahe, wenn er eingesteht, dass derzeit „die Testkapazitäten nicht überschwänglich vorhanden sind”, er aber für die nächsten Wochen mit einem Ausbau der Zentren rechne. Schließlich würde die steigende Nachfrage nach Tests früher oder später für mehr Angebot sorgen.

Richtig gelesen: Der Senat, der sich rühmt, immer ein bisschen schneller in der Coronabekämpfung zu handeln als der Rest der Republik, legt die Teststrategie in die unsichtbare Hand des Marktes.

Test-Engpässe in Hamburg: Der Markt soll es richten

Da kommt man schon ins Staunen. Aber so richtig grotesk wird es dann, wenn man weiß, dass der Senat derzeit aktiv der Markt behindert. Schließlich dürfen sich nur noch medizinische Anbieter um die Lizenz zum Testen bemühen. Nur wenn es identifizierte Engpässe gäbe, würde man auch an andere Anbieter herantreten, heißt es aus der Sozialbehörde. 

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Zur Erinnerung: In Hamburg gab es schon einmal eine florierende Testinfrastruktur. Von den ehemals über 400 Testzentren sind heute nur noch rund 100 übrig, bei 104 Stadtteilen. Das waren damals aber auch nicht alles medizinische Anbieter.

Während der Senat also versucht, weiterhin „vor die Corona-Lage” zu kommen und 2G Plus für Clubs einführt, muss er sich im selben Atemzug eingestehen, dass er derzeit überhaupt keine ausgeweitete 2G Plus-Regel beschließen könnte. Dafür gibt es schlicht zu wenige Teststationen. 

Eine Frage bleibt also: Wie will man eigentlich Politik machen, wenn man erst warten muss, bis der Markt die Rahmenbedingungen dafür geschaffen hat?

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