Haltungsform 1: Die Tiere werden ausschließlich im Stall gehalten

Haltungsform 1: Die Tiere werden ausschließlich im Stall gehalten. Es ist die unwürdigste Art der Tierhaltung. Foto: picture alliance/dpa/Rolf Vennenbernd

Fleisch muss deutlich teurer werden!

Aldi Süd sortiert neu: Künftig soll Fleisch der Haltungsformen 1 und 2 – also das absolute Billigsegment – getrennt von den etwas besseren Haltungsformen stehen. Das soll für mehr Transparenz sorgen. Auf diesen Schritt müssen aber weitere folgen.

Denn nach wie vor stammt der überwiegende Teil des im Supermarkt angebotenen Fleisches aus unwürdiger Tierhaltung. Laut aktuellen Schätzungen liegt der Anteil bei Schweinefleisch bei 95 Prozent, bei Geflügel bei 90 – und selbst im Rindfleischsektor, wo Weidehaltung eine wichtige Rolle spielt, dominiert die Stall- und Massenhaltung. Subventioniert mit Milliarden von Bund und EU.

Das Leiden der Milchkühe

Das Leben der allermeisten Milchkühe sieht so aus: Die Tiere werden ständig besamt, tragen Kälber aus, werden von diesen getrennt, mehrfach am Tag gemolken – und, wenn sie zu alt sind, zu Hackfleisch verarbeitet. Ähnlich mies ergeht es den Fleischrindern, die im Eilverfahren gemästet und dann geschlachtet werden. Und das alles für einen absurd günstigen Fleischpreis. Das Kilo Hack kostet bei Aldi aktuell rund zehn Euro!

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Viele Menschen machen sich nicht bewusst, welches System sie mit dem Kauf von Billigfleisch unterstützen. Wie wäre es mit kleinen Warnfotos auf den Verpackungen – wie bei Zigaretten? Oder einem verpflichtenden Besuch in einem Tiermastbetrieb für Schüler der zehnten Klasse? Egal ob Milchkuh, Rind, Schwein oder Geflügel – die Stufen 1 und 2 haben nichts mit tiergerechter Haltung zu tun und somit im Laden nichts zu suchen. Aldi möchte bis 2030 beide Haltungsformen aus dem Sortiment verbannen. Ob das gelingt? Das Problem des Handels ist, dass es nicht genug aus Stufe 3 und 4 gibt. Hier müssen die Subventionen landen, ansonsten wird sich nicht viel ändern.

Dass ein Discounter wie Aldi da vorangeht, ist ein gutes Signal – auch an die Konkurrenz. Es reicht aber längst nicht.

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