• Erste-Hilfe-Kurse sind in Deutschland nicht verpflichtend. Das sollte sich ändern.
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Erste-Hilfe-Kurse: Wer nicht auffrischt, sollte den Lappen verlieren

Mein letzter Erste-Hilfe-Kurs ist bald zwei Jahrzehnte her. Ich brauchte ihn damals für den Führerschein. Stabile Seitenlage, Beatmung, Herzdruckmassage – alles wurde im Schnelldurchlauf an einer Puppe geübt. Und ehrlich: Ob ich im Notfall wirklich adäquat reagieren könnte, da bin ich mir nicht sicher. Dabei ist das plötzliche Versagen des Herzkreislaufsystems eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland.

In Deutschland sind zu wenige Menschen in Erster Hilfe ausgebildet

Lokalchef Julian König hat schon lange keinen Erste-Hilfe-Kurs mehr absolviert. Foto: Quandt

Der Fall des dänischen Fußballspielers Christian Eriksen bei der Fußball-EM hat gezeigt, dass es auch junge und top austrainierte Sportler treffen kann. Bei Eriksen ging es glimpflich aus – weil Ärzte im Stadion waren. Tausenden Menschen kann dagegen jährlich nicht mehr rechtzeitig geholfen werden. Eine beunruhigende Zahl – daran könnte man etwas ändern, sagen Experten. Man müsse nur flächendeckend und vor allem frühzeitig mit der Laienausbildung anfangen, möglichst in der Schule starten.

Warum also sollte man es dem Zufall überlassen, ob geschulte Menschen im Notfall anwesend sind? Ich hätte nichts gegen verpflichtende Auffrischungskurse für alle Menschen mit Führerschein, gerne auch geknüpft an meine Fahrerlaubnis. Im Zweifel entscheiden sie über Leben und Tod.

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