Die Sommerferien sind zu lang!
Noch fünf Schultage bis zu den Sommerferien in Hamburg. Während sich die Kinder auf die freie Zeit freuen, diskutiert die Politik, ob die Ferienzeiten zwischen den Ländern gerecht aufgeteilt sind. Denn während Bayern und Baden-Württemberg traditionell erst im August starten, lassen die anderen Bundesländer die Ferien im Wechsel mal früher und mal später beginnen, teilweise geht es bereits Ende Juni los. Mehrere Bundesländer wollen das nicht mehr akzeptieren. Das Motto lautet: keine Extrawurst für niemanden.
Die Rotation zwischen 14 der 16 Bundesländer im Sommer geht auf das sogenannte Hamburger Abkommen aus dem Jahr 1964 zurück. Die Vereinbarung wurde damals unter anderem geschlossen, um Staus und knappe Unterkünfte zu verhindern. Die südlichen Bundesländer stellten sich quer und begründeten dies damit, dass die Kinder auf den Feldern der Familien mit anpacken müssen. Heute wird im Süden argumentiert, die Sommerferien müssten später starten, weil man ja schon zwei Pfingstferienwochen habe (in Hamburg gibt es nur eine).
Für Eltern sind die Sommerferien eine große Belastung
Für mich ist weniger die Frage, wann die Ferien starten, sondern ob die Aufteilungen grundsätzlich noch zeitgemäß sind. Sechs Wochen Sommerferien sind für viele Familien eine Zumutung. So schön das auch klingen mag, es bedeutet Stress und eine hohe Belastung.
Wer betreut die Kinder über einen so langen Zeitraum? Ich kenne viele Eltern, die getrennt Urlaub beantragen müssen, um die vielen Wochen irgendwie abzudecken. Gemeinsam verreisen ist da nicht möglich. Es gibt zwar Ferienprogramme und Sommercamps, aber die Plätze sind begrenzt und die meisten Freizeitaktivitäten kosten Geld. Viele Familien können sich das schlicht nicht leisten.
Ich bin für maximal vier Wochen Sommerferien. Dadurch würden Betreuungslücken deutlich reduziert und auch der Kostendruck würde sinken. Die eingesparten Wochen könnte man im Mai anhängen und die freien Tage rund um Ostern verlängern. Wenn wir über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sprechen, müssen wir auch über neue Regelungen für die Sommerferien reden. Spätestens ab 2030, wenn die aktuelle Vereinbarung ausläuft.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.