Alice Weidel Miosga

AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel zu Gast in der ARD bei Caren Miosga. Foto: imago images

AfD gesichert verfassungsfeindlich: ARD und ZDF sollten ihr keine Bühne mehr bauen!

Dringender Appell an ARD und ZDF: Baut endlich die Bühnen ab, die ihr der AfD immer wieder geboten habt. Die Höckes und Weidels konnten ihren gefährlichen und menschenverachtenden Blödsinn schon viel zu lange über die öffentlich-rechtlichen Medien verbreiten. Der Verfassungsschutz hat jetzt ein unübersehbares Stopp-Signal gesetzt: Er stuft nunmehr die gesamte AfD als „gesichert rechtsextremistisch“ und damit als verfassungsfeindlich ein. Und das dürfte doch wohl klar sein: Verfassungsfeinde haben in öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Radiosendungen nichts zu suchen.

Wie oft und wie lange musste man sich darüber ärgern, dass AfD-Vertreter in Talkshows und Interviews von ARD und ZDF wie ganz normale demokratische Politiker agieren durften. Und im Rückblick muss man fragen, ob das vielleicht auch zu deren Wahlerfolgen beigetragen hat.



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Gewiss, immer wieder gelang es klugen und gut präparierten Journalistinnen und Journalisten dazwischenzugrätschen und die schlimmsten Lügen und Verdrehungen der Rechtsextremen zu widerlegen. Aber oft rutschte menschenverachtende Bösartigkeit eben doch durch. Und vielfach scheinen die Verfassungsfeinde von der AfD den Merksatz verinnerlicht zu haben: Egal, wie man über uns redet; Hauptsache, man redet über uns.

Gegen Fakten werden „alternative Fakten“ gesetzt

Wenn beispielsweise der bieder auftretende AfD-Co-Vorsitzende Tino Chrupalla vom eloquenten ZDF-Talker Markus Lanz mit eindeutigen Fakten gnadenlos widerlegt und eigentlich blamiert worden war, schien den das kein bisschen zu kümmern. Fröhlich krakeelte Chrupalla nur: „Das glaube ich Ihnen nicht, Herr Lanz.“ Wichtiger für ihn war: Er hatte vorher seinen hanebüchenen Unsinn abgesondert. Das ist eben das Merkmal von Rechtsradikalen, ob bei uns oder woanders: Gegen Fakten werden „alternative Fakten“ gesetzt, und gut ist.

Der Autor: Christoph Lütgert war Rundfunk-Korrespondent beim NDR, Erster Reporter beim ARD-Politik-Magazin „Panorama“ und 17 Jahre lang Chefreporter Fernsehen beim NDR. Er schreibt regelmäßig als Gastkommentator für die MOPO. privat/hfr
Lütgert
Der Autor: Christoph Lütgert war Rundfunk-Korrespondent beim NDR, Erster Reporter beim ARD-Politik-Magazin „Panorama“ und 17 Jahre lang Chefreporter Fernsehen beim NDR. Er schreibt regelmäßig als Gastkommentator für die MOPO.

Der Einwand zieht nicht, die AfD könnte sich umso wirksamer als Opfer stilisieren, wenn bei ihr die öffentlich-rechtlichen Mikrofone abgeschaltet würden. Diesen Opfer-Mythos kultiviert sie so oder so.

Demokratiefeinde werden durch Wahlen nicht automatisch demokratisch

Und dass die AfD in demokratischen Wahlen so stark geworden ist, ist auch kein zwingendes Argument dafür, dass ihre Vertreter unbedingt in die Studios von ARD und ZDF müssten. Demokratiefeinde werden durch demokratische Wahlen nicht automatisch demokratisch. Und die bedauerlichen Wahlergebnisse eliminieren nicht den eindeutigen Befund der Verfassungsschützer.

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Zum Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Fernsehens, den jedermann im Internet googeln kann, gehört es unter anderem, den „gesellschaftlichen Zusammenhalt in Bund und Ländern“ zu fördern. Die AfD aber hetzt gegen Deutsche, die aus muslimischen Ländern eingewandert sind, propagiert „Remigration“ und massenhafte Abschiebung, um nur wenige Beispiele anzuführen.

Darüber sollen und müssen die Öffentlich-Rechtlichen informieren. Sie dürfen die Rechtsradikalen aber nicht ungefiltert plappern lassen. Das sollte ab sofort klar sein!

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