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Airbus in Werkshalle
  • Foto: (c) dpa

Mehr Flugzeuge, alternative Antriebe: So will sich Airbus nach der Krise aufstellen

Noch ist die Corona-Pandemie nicht überstanden – Flugzeug-Riese Airbus hat trotzdem ehrgeizige Pläne für die Zukunft. Schon bald wird die Produktion wieder angekurbelt, gleichzeitig wird weiter an emissionsfreien Flugzeugen getüftelt. Im kommenden Jahr steht allerdings auch ein Abschied an. 

Der Luftfahrtbranche war zwischenzeitlich fast die Puste ausgegangen – durch die Pandemie blieben Jets am Boden, Airbus drosselte die Produktion von zivilen Flugzeugen um rund 40 Prozent. Der Flugzeugbauer hat am Donnerstag trotz Krise mit großen Vorhaben überrascht: Schon bald werden wieder mehr Flugzeuge hergestellt. 

Airbus in Hamburg: Mehr A320-Flugzeuge geplant

Im vierten Quartal dieses Jahres soll die Produktion von Maschinen aus der A320-Familie von jetzt 40 auf 45 Flieger pro Monat steigen. In zwei Jahren sollen es sogar 64 pro Monat sein – einer mehr als vor der Krise. Das Unternehmen hat seinen Zulieferern avisiert, bis 2025 vielleicht sogar auf 75 Maschinen im Monat zu erhöhen. Die Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge werden mehr als zur Hälfte in Hamburg endmontiert.

„Die Luftfahrtbranche beginnt sich von der Covid-19-Krise zu erholen“, sagte Airbus-Chef Guillaume Faury am Donnerstag. Auch bei den kleinen Jets der A220-Familie soll es von derzeit fünf Flugzeugen pro Monat auf bis zu 14 in der Mitte des Jahrzehnts gehen.

Airbus A380 wird bald nicht mehr hergestellt

Bei den Großflugzeugen sind die Pläne weniger optimistisch. Bei der A350-Familie entstehen derzeit fünf Flugzeuge im Monat, bis Herbst 2022 sollen es sechs werden. Zum Vergleich: vor der Krise waren es zehn. Und das größte Passagierflugzeug der Welt, der Airbus A380, ist ohnehin bald Geschichte.

Bodo Marks/dpa
Am 29. Oktober 2018 landete der erste Airbus A380 in Hamburg und wurde mit Wasserfontänen begrüßt.

2007 wurde der Super-Vogel unter großem Tamtam in den Dienst gestellt, Anfang 2019 das Aus verkündet – die doppelstöckige Maschine mit Platz für etwa 520 Passagiere war zum Ladenhüter geworden. 

Ende März ist der letzte A380 in Finkenwerder gelandet. Wie die anderen 251 Super-Vögel aus der Reihe bekommt der letzte seiner Art in dem Werk an der Elbe Innenausstattung und Lackierung. Die Auslieferung an die Airline Emirates soll im kommenden Frühjahr sein. Die an der A380-Produktion beteiligten Mitarbeiter haben das Angebot bekommen, in andere Bereiche zu wechseln. In die Produktionshallen des A380 ist nun Platz für eine weitere End- und Strukturmontage für Flugzeuge der A320-Familie entstanden. 

Airbus A380 verbraucht zu viel Treibstoff

Ein Grund für das Aus für das dicke Ding am Himmel: der hohe Treibstoffverbrauch. Wie der A380 könnte vielleicht auch Kerosin bald der Vergangenheit angehören. Airbus tüftelt an derzeit an einem Verkehrsflugzeug, das mit Wasserstoff angetrieben werden soll und unter dem Namen „ZEROe“ läuft – das steht für „zero emissions“, also emissionsfrei. Bis 2035 soll das erste Flugzeug in den Liniendienst gehen. 

Im April hatte Konzern-Chef Faury angekündigt, dass die Flugzeugproduktion in Deutschland und Frankreich neu aufgestellt werden soll. Aus Sicht der IG Metall wären davon tausende Arbeitsplätze betroffen, gegen die Maßnahmen gehen derzeit auch die Beschäftigten des Werks in Hamburg auf die Barrikaden. 

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