• Kinder im Flüchtlingslager von Idomeni zwischen Griechenland und Mazedonien.
  • Foto: dpa

Mehr als verlangt: Hamburg will Flüchtlinge aus griechischen Lagern aufnehmen – sofort!

Hamburg bereitet sich darauf vor, geflüchtete Kinder und Familien aus den Lagern auf den griechischen Inseln aufzunehmen. Der Senat hat bekräftigt, dass die Stadt mehr Menschen aufnehmen will, als sie nach Verteilungsschlüssel nehmen müsste. Die konkrete Zahl steht noch nicht fest. Die Grüne Jugend hatte sogar die Aufnahme von 1.000 Geflüchteten in Hamburg gefordert. Aber dazu wird es wohl nicht kommen.

„Europäische Solidarität und entschlossenes Handeln sind das Gebot der Stunde“, so die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne). Für die Grünen sind die aktuell anlaufenden Maßnahmen in Berlin aber längst nicht ausreichend. „Die Aufnahme von zunächst 50 Minderjährigen ist eine Geste, nicht mehr. Notwendig ist aber ein substantieller Beitrag. Die Lager in der Ägäis müssen Schritt für Schritt aufgelöst werden.“

Lesbos (1)

Kinder aus dem Irak in einem Flüchtlingslager in Idomeni.

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dpa

SPD und Grüne sprechen in der Sache mit einer Stimme. Innensenator Andy Grote sagt: „Auch wenn uns die Bewältigung der Corona-Pandemie derzeit einiges abverlangt – unser Wort gilt. Wir begrüßen, dass der Bund jetzt vorangeht und damit ein wichtiges Zeichen setzt, damit die menschenunwürdige Situation in den Lagern bald ein Ende hat.“

Deutschland holt 50 Kinder aus Flüchtlingslagern

Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch in Berlin entschieden, in der kommenden Woche die ersten 50 unbegleiteten Minderjährigen aus den Flüchtlingslagern aufzunehmen. Insgesamt will Deutschland 1.600 Menschen aufnehmen.

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Die ersten zwei Wochen nach der Einreise werden sie in Corona-Quarantäne in Niedersachsen verbringen. Anschließend sollen sie auf mehrere Bundesländer verteilt werden. Außer Deutschland ist derzeit nur Luxemburg bereit, junge Migranten aus den überfüllten informellen Lagern zu holen.

Hamburg: Grüne Jugend will 1000 Geflüchtete aufnehmen

Die Grüne Jugend würde gern viel mehr von den 40.000 Geflüchteten nach Hamburg holen. Leon Alam, Sprecher der Grünen Jugend: „Wir fordern den Senat auf, sich dafür einzusetzen, dass Hamburg sofort mindestens 1000 Menschen aufnimmt.“ Soweit gehen Senat und auch die Grünen-Fraktion aber nicht. Fraktionschef Anjes Tjarks sagt aber: „Wir sind bereit, einen substantiellen Beitrag zur Linderung der Situation zu leisten – auch über den Königsteiner Schlüssel hinaus. Unsere Stadt ist auch in Krisenzeiten stark und verantwortungsvoll genug,“

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