• Die Stadt Hamburg kaufte im vergangenen Jahr insgesamt elf Hektar Stadtgebiet zurück. 
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Mehr als 15 Fußballfelder: Hamburg kauft riesige Fläche Stadtgebiet zurück

Mehr als 15 Fußballfelder groß ist die Fläche, die Hamburg im vergangenen Jahr zurückkaufte. Denn wenn bei Grundstücksverkäufen in Hamburg die Interessen der Stadt in besonderen Fällen berührt sind, kann sie von einem Vorkaufsrecht Gebrauch machen. So gelangte die Hansestadt wieder an elf Hektar Stadtgebiet.

Die Stadt Hamburg hat im vergangenen Jahr im Zuge des Vorkaufsrechts 21 Grundstücke erworben. Dafür wurden 26 Millionen Euro investiert, wie eine schriftliche Kleine Anfrage der SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Dirk Kienscherf und Martina Koeppen an den rot-grünen Senat ergab. „Hamburg hat im letzten Jahr elf Hektar Stadtgebiet zurückgekauft – das entspricht der Größe von über 15 Fußballfeldern“, sagte Kienscherf.

Hamburg kauft Fläche von 15 Fußballfeldern zurück

Laut Senatsantwort wurde das Vorkaufsrecht mit 43 Fällen am häufigsten aus verkehrlichen Gründen angewendet, achtmal aufgrund der Sozialen Erhaltungsverordnungen und fünfmal wegen des Natur- und Landschaftsschutzes. Ausgeübt werden dürfe das Vorkaufsrecht nur, wenn das Wohl der Allgemeinheit dies rechtfertigt. Verpflichte sich ein Käufer, das Grundstück in diesem Sinne zu nutzen, könne das Vorkaufsrecht abgewendet werden. In 72 Prozent der Fälle habe es im vergangenen Jahr eine Einigung gegeben.

„Im Sinne der Bürgerinnen und Bürger“ – Hamburgs Pläne

„Wir nutzen das städtische Vorkaufsrecht konsequent, um Hamburg aktiv im Sinne der Bürgerinnen und Bürger zu gestalten“, sagte Kienscherf. Damit gelinge es auch immer wieder, Spekulationen mit steigenden Grundstückspreisen einen Riegel vorzuschieben.

„Mit den Sozialen Erhaltungsverordnungen haben wir seit 2011 in 16 besonders nachgefragten Bereichen der Stadt die Grundlagen für eine starke Position des Senats geschaffen“, sagte Koeppen.

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In den Stadtteilen dürfen Wohnungen beispielsweise nicht ohne Genehmigung abgerissen oder in Eigentumswohnungen umgewandelt werden. „So schützen wir aktiv unseren Wohnungsmarkt und aktuell 317.000 Hamburgerinnen und Hamburger, die in diesen Gebieten wohnen.“

Vorkaufsrecht soll Hamburgs Wohnungsmarkt schützen

Darüber hinaus garantiere das Vorkaufsrecht der Stadt beim Hochwasser- sowie Natur- und Landschaftsschutz Handlungsspielraum. „Bei der Ertüchtigung der Hamburger Infrastruktur konnte das Vorkaufsrecht ebenfalls dazu beitragen, Hamburg voranzubringen“, sagte Koeppen. (dpa/se)

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