Mehr als 1100 Verstöße: Jungfernstieg weiterhin nicht autofrei
Weg mit den PS-Posern, her mit mehr Platz und Grün – so lautete einst der Plan der Hamburger Verkehrsbehörde für den Jungfernstieg. Die Realität sieht noch immer anders aus: Allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres verzeichnete die Polizei etliche Verstöße gegen das Einfahrverbot. Das geht aus einer Anfrage der MOPO hervor.
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Weg mit den PS-Posern, her mit mehr Platz und Grün – so lautete einst der Plan der Hamburger Verkehrsbehörde für den Jungfernstieg. Die Realität sieht noch immer anders aus: Allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres verzeichnete die Polizei etliche Verstöße gegen das Einfahrverbot. Das geht aus einer Anfrage der MOPO hervor.
Bis Ende Februar gab es laut der Polizei bereits acht Schwerpunkteinsätze am Jungfernstieg. Insgesamt wurden dabei 1147 Verstöße gegen das Einfahrverbot festgestellt. Eigentlich sollen seit Oktober 2020 auf dem Jungfernstieg keine Privatwagen mehr unterwegs sein.
Jungfernstieg nicht autofrei – das sagt die Hamburger Verkehrsbehörde
Erlaubt ist die Einfahrt ausschließlich für Fahrräder, Taxen, Busse und zu festgelegten Zeiten auch für den Lieferverkehr. „Der private Kfz-Verkehr ist am Jungfernstieg gegenüber dem Zustand vor der veränderten Verkehrsführung um etwa 90 Prozent zurückgegangen, der noch bestehende Kfz-Verkehr besteht größtenteils aus Bussen“, sagt Dennis Heinert, Sprecher der Verkehrsbehörde auf MOPO-Nachfrage.
Dennoch sehen die Behörde, dass weiterhin auch private Kfz „irregulär durch den Jungfernstieg fahren und das Durchfahrtsverbot missachten“. In diesem Zusammenhang danke man der Polizei für ihre arbeitsintensiven Kontrollen vor Ort.
Jungfernstieg: Umbaumaßnahmen noch nicht abgeschlossen
„Im Rahmen der endgültigen Umbaumaßnahmen am Jungfernstieg werden wir daher – auch in Zusammenarbeit mit der Polizei – weitere Maßnahmen prüfen, um das Durchfahrtsverbot durchzusetzen“, so Heinert.
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Das Ziel sei ein autoarmer Jungfernstieg. Für Busse, Taxis und teilweise auch den Lieferverkehr solle die Straße weiterhin freigegeben sein. Von Blitzern über Schranken bis hin zu automatisierten Pollern – in der Öffentlichkeit hatte es dazu schon mehrere Ideen gegeben.
Blitzer, Poller, Schranken: Was hält die Privatwagen fern?
Doch was wird am Ende helfen? Aktuell läuft ein Beteiligungsverfahren für die endgültige Umgestaltung des Jungfernstiegs, teilt der Behördensprecher mit. Vieles habe bislang aufgrund der Pandemie online stattfinden müssen. „Zukünftig wird es aber auch vor-Ort Formate geben.“
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Zur Durchsetzung des Durchfahrverbots „evaluiere“ man „etwaige Maßnahmen“. Fest steht bisher also nur, dass der Baubeginn für die Neugestaltung 2023 starten soll.