Mega-Projekt mit 700 Wohnungen: Das soll jetzt im Diekmoor gebaut werden
Die Stadt braucht dringend neuen Wohnraum – darüber sind sich alle Beteiligten einig. Doch die geplante Bebauung des Diekmoors in Langenhorn macht deutlich, wie langwierig die anschließende Diskussion über das Wo und Wie der Umsetzung sein kann. Der Bezirk hat jetzt einen konkreten Entwurf für das Projekt vorgelegt – doch Kritiker halten dies für verfrüht.
Die Stadt braucht dringend neuen Wohnraum – darüber sind sich alle Beteiligten einig. Doch die geplante Bebauung des Diekmoors in Langenhorn macht deutlich, wie langwierig die anschließende Diskussion über das Wo und Wie der Umsetzung sein kann. Der Bezirk hat jetzt einen konkreten Entwurf für das Projekt vorgelegt – doch Kritiker halten dies für verfrüht.
Das Bezirksamt Nord hat am Dienstagabend den sogenannten Rahmenplan für den Bau eines neuen Wohnquartiers im Landschaftsschutzgebiet Diekmoor in Langenhorn vorgestellt. Zu der öffentlichen Veranstaltung in der örtlichen Fritz-Schumacher-Schule waren interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen, die zahlreich erschienen. Das Publikum setzte sich dem Anschein nach überwiegend aus Anwohnern zusammen, die ihrem Unmut über das Projekt kundtaten. Über das Bauvorhaben wird seit Jahren öffentlich gerungen, viele Fragen sind zudem noch ungeklärt.
Der Bezirk verspricht 60 Prozent öffentlich geförderte Wohnungen
Konkret geplant ist die Errichtung von insgesamt 700 Wohneinheiten mit einer Bruttogeschossfläche von etwa 70.000 Quadratmetern. 300 davon sind unbefristet für die SAGA vorgesehen. Der Anteil der öffentlich geförderten Wohnungen soll mindestens 60 Prozent betragen, der Anteil für Baugemeinschaften 20 Prozent. Die Häuser selbst sollen vier- bis fünfgeschossig werden. Laut der Planung des Bezirks soll das neue Quartier zudem autoarm werden. Um die Fahrzeuge von der Straße zu holen, ist der Bau einer Tiefgarage an dessen südlichem Ende geplant.

Das Diekmoor liegt nordöstlich der U-Bahn-Station Langenhorn Nord. Zurzeit bietet es noch mehreren Kleingärtensiedlungen Platz, die durch die geplante Bebauung teilweise weichen müssten. Dazu ist es ein artenreiches Biotop. Der Wegfall dutzender Parzellen und die durch das Bauvorhaben bedrohte heimische Fauna sind zwei zentrale Kritikpunkte an dem Projekt: So kämpft der Naturschutzverein „Für ein grünes Hamburg e.V.“ gegen die Bebauung des Diekmoors.
Naturschützer: „Die tierökologische Untersuchung der Stadt ist lückenhaft“
Den anberaumten Vorstellungstermin des Rahmenplans hatte der Verein im Vorfeld als verfrüht kritisiert. In einem offenen Brief an den Bezirk bemängelten die Naturschützer: „Die tierökologische Untersuchung der Stadt ist lückenhaft, weil das zu bebauende Gebiet nur unzureichend untersucht wurde. Das Kernbebauungsgebiet ist nicht Gegenstand des Gutachtens gewesen.“ Trotz ausdrücklicher Einladung der Nutzer seien die fraglichen Kleingärten nicht begutachtet worden.
Die am Projekt mitwirkende Ingenieurin und Landschaftsplanerin Franziska Brauns bestätigte während der Veranstaltung, dass „das Diekmoor ein struktur- und artenreiches Gebiet“ sei. Zu den bedrohten Tierarten stellte sie weitere Untersuchungen in Aussicht.
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Der am Dienstag vorgestellte Entwurf ist nicht rechtsverbindlich und kann im Verlauf noch angepasst werden, gleichwohl dient er als Vorbild für den späteren Bebauungsplan, der dann verbindlich gilt.