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  • Wuchtig: So soll die neue Sternbrücke aussehen.
  • Foto: Vössing Ingenieurgesellschaft mbH

Mega-Neubau der Sternbrücke: Vernichtende Kritik von Hamburger Architekten

Sternschanze –

Die Pläne der Deutschen Bahn, die Sternbrücke über der Straßenkreuzung Max-Brauer-Allee/Stresemannstraße mit einer Stabbogenbrücke zu ersetzen, kassierten in den letzten Wochen einiges an Kritik. Jetzt äußert sich die Hamburgische Architektenkammer (HAK).

Die Ankündigung, ab 2023 die Sternbrücke in den Stadtteilen Sternschanze und Altona-Altstadt abzureißen, hat in Hamburg eine Welle der Empörung ausgelöst. Laut Plänen der Deutschen Bahn soll die in die Jahre gekommene Brücke durch einen Neubau ersetzt werden.

In vier Jahren soll die denkmalgeschützte Brücke abgerissen und durch eine 21 Meter hohe sowie mehr als 100 Meter lange Stabbogenbrücke ersetzt werden. Das bedeutet auch gleichzeitig das Aus für die Clubs „Astra-Stube“, „Fundbureau“ und „Waagenbau“ direkt unterhalb der Brücke. Eine Sanierung sei laut Aussagen der Bahn zu teuer.

Neubau Sternbrücke: Scharfe Kritik an Plänen der Deutschen Bahn

Von den Anwohnern des Platzes regte sich dann die erste Kritik einer fehlenden Beteiligung der Bewohner. Die Initiative Sternbrücke, ein Zusammenschluss von Anwohnern, Vertretern der ansässigen Clubs und des Wagenplatzes Zomia, forderte den Hamburger Senat in einer Mitteilung auf, die aktuellen Planungen umgehend zu revidieren und das angekündigte Planfeststellungsverfahren auszusetzen.

Im Video: Das sind die Pläne für die Sternbrücke

Nach dem geäußerten Widerstand des „Bundes Deutscher Architekten“ (BDA) gegen den Neubau meldet sich jetzt auch die Hamburgische Architektenkammer (HAK) zu Wort – und stimmt in den Tenor der Vorgänger mit ein.

Mega-Brücke in der Schanze: HAK meldet sich zu Wort

Im Fokus der Kritik steht bei der HAK der intransparente Abstimmungsprozess hinter verschlossenen Türen zwischen Bahn, Wirtschaftsbehörde (BWVI), Stadtentwicklungsbehörde sowie Denkmalschutzamt. „Die Bevölkerung erfuhr von den konkreten Planungen erst jetzt, unmittelbar vor Beginn des Planfeststellungsverfahrens“, heißt es in einer Mitteilung.

Die geplante Wuchtigkeit der neuen Sternbrücke sei nur wegen der Grundsatzentscheidung der BWVI, die Brücke ohne Stützen zu bauen, zur Notwendigkeit geworden, heißt es weiterhin. „Bahn und Stadt haben die gesamtstädtische Bedeutung eines Neubaus der Sternbrücke nicht erkannt und nicht entsprechend gehandelt.“

Neubau in der Schanze: HAK fordert Planungswettbewerb

Weiterhin fordert die HAK einen öffentlichen Planungswettbewerb, mit dem die Notwendigkeit solch einer wuchtigen Brücke überprüft werden könne. „Bei einem derart prägenden Bauwerk muss alles dafür getan werden, dass die für den Stadtraum bestmögliche Lösung gefunden wird.“

Damit stimmt die HAK mit dem „Bund Deutscher Architekten“ überein, der sich ebenfalls für ein Wettbewerbsverfahren ausgesprochen hatte. Sarkastische Eigenentwürfe für den Sternbrücken-Neubau veröffentlichte jedenfalls schon der Denkmalverein Hamburg auf seiner Facebookseite. 

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