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Bernd Aufderheide, Geschäftsführer der Hamburg Messe und Congress (HMC) GmbH, steht vor den Messehallen.
  • Bernd Aufderheide, Geschäftsführer der Messe Hamburg, bleibt trotz hoher Verluste im Jahr 2021 optimistisch.
  • Foto: dpa

Mega-Minus für die Messe – Chef setzt jetzt auf die „Dickschiffe“

Das neue Jahr hat für die Messe Hamburg begonnen, wie die beiden Corona-Jahre zuvor – mit Absagen und Verschiebungen zahlreicher Events. Dennoch geht Messechef Bernd Aufderheide davon aus, dass 2022 ein besseres Jahr wird. Vor allem die „Dickschiffe“ der Hamburger Messe, die auf Ende April verschobene internationale Gastro-Leitmesse Internorga, die weltweit wichtigste Schiffbaumesse SMM und die Messe Windenergy seien „voll auf Kurs“, sagte Aufderheide am Mittwoch. Alle drei Messen waren zuletzt lediglich digital möglich.

„Wir sind mehr denn je guter Dinge, dass es bald wieder losgeht“, heißt es bei der Messegesellschaft mit Blick auf das neue Jahr. Für das erste Quartal mussten indes drei von zehn geplanten Messen oder Veranstaltungen abgesagt werden, und sechs wurden wegen der Omikron-Welle verschoben. Betroffen war auch die Internorga, die statt im März nun erst Ende April startet.

„Wir beginnen da, wo wir 2021 aufgehört haben“, sagte Messe-Geschäftsführer Uwe Fischer. „Die meisten Prognosen gehen derzeit aber davon aus, dass die aktuelle Corona-Welle in einigen Wochen gebrochen sein wird“, sagte Aufderheide. Messen und Veranstaltungen sind wie der Städtetourismus ein eminent wichtiger Wirtschaftsfaktor für Hamburg.

So sehr hat die Hamburger Messe 2021 gelitten

Wie bereits 2020 hat auch 2021 die Corona-Pandemie tiefe Schrammen in der Messe-Bilanz hinterlassen. Mit 29 Messen konnten nur 40 Prozent der Events stattfinden, die im Vor-Corona-Jahr 2019 über die Bühne gingen. Mit 1683 Ausstellenden waren es im Vergleich zu 2019 nur 16 Prozent, die Teilnehmer- und Besucherzahl ging mit knapp 70.000 gar auf ein Zehntel zurück.

Das schlägt sich auch in den Geschäftszahlen nieder: Bei einem Umsatz von 28 (Vorjahr: 20,2) Millionen Euro stand 2021 unter dem Strich ein Verlust von 47 Millionen Euro. Im Vorjahr war der Verlust mit 58,2 Millionen Euro allerdings noch größer gewesen. „Das ist definitiv weit davon entfernt, Spaß zu machen“, sagte Fischer. 2021 sei weit hinter den Erwartungen und Hoffnungen geblieben. Der größte Teil des Geschäfts 2021 sei ungeplant gewesen, zum Beispiel indem die Messe im vergangenen Jahr für acht Monate große Flächen für das zentrale Hamburger Corona-Impfzentrum bereitgestellt hat. Für 2022 erwartet die Hamburg Messe und Congress GmbH einen Umsatz im hohen zweistelligen Millionenbereich, will aber keine genaue Prognose zur Zahl der Messen und Kongresse abgeben.

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Für Optimismus sorgt bei der Messe die in Umfragen gewonnene Erkenntnis, dass Präsenzmessen unverzichtbar seien und nicht durch die in der Pandemie als notgedrungene Alternative angebotenen digitalen Formate ersetzt werden könnten. „Die Menschen kommen gerne in die Hallen“, sagte Aufderheide. „Jeder freut sich darauf, wieder Menschen zu treffen.“ Digitale Elemente verschwänden aber auch nach Ende der Pandemie im Messegeschäft nicht wieder. „Das Thema wegzudiskutieren, wird nicht möglich sein.“ (dpa/mp)

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