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  • So sieht die neue Sternbrücke nach den derzeitigen Plänen aus.
  • Foto: Vössing Ingenieurgesellschaft mbH

Mega-Brücke in der Schanze: Massiver Protest wirkt – Rot-Grün mit neuem Plan

Sternschanze –

Die Sternbrücke bleibt weiterhin ein Thema, das polarisiert. Der geplante Neubau der Bahnüberführung an der Kreuzung Max-Brauer-Allee Ecke Stresemannstraße hat hohe Wellen geschlagen – und ist vernichtend kritisiert worden. Nun machen sich SPD und Grüne in der Hamburgischen Bürgerschaft für die Prüfung einer Alternative zum Ersatz der in die Jahre gekommenen Sternbrücke stark.

In einem Antrag für die kommende Sitzung wird der Senat ersucht, die Deutsche Bahn zu veranlassen, einen Alternativentwurf mit drei Stützen vertieft zu prüfen.

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So sieht die neue Sternbrücke nach den derzeitigen Plänen aus.

Foto:

Vössing Ingenieurgesellschaft mbH

Die Pläne der Bahn für eine über 100 Meter lange stützenlose Stabbogenbrücke waren auf heftige Kritik gestoßen, weil für den Bau mehrere Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft der Sternbrücke abgerissen werden müssten, wovon Musik-Clubs, Restaurants und Geschäfte betroffen wären.

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Auch würde die Brücke mit einem 21 Meter hohen Rundbogen den kompletten Stadtteil überragen und sich optisch nicht ins Quartier einfügen.

Sternbrücke in der Schanze: Rot-Grün bringt Alternativentwurf ein

Der Antrag solle dazu beitragen, die wichtige öffentliche Diskussion um den Neubau auf ein sachliches Fundament zu stellen, sagte SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf. „So sollen Senat und Deutsche Bahn neben der Vorzugsvariante einer Stabbogenbrücke auch die Drei-Stützen-Alternative vertieft auf bautechnische Fragen hin prüfen und die Entwürfe miteinander vergleichen.“

Die Sternbrücke

Die Sternbrücke über der Kreuzung Stresemannstraße/Max-Brauer-Allee soll durch ein neues Modell ersetzt werden.

Foto:

Imago/Frank Brexel

Ziel müsse sein, eine tragfähige Lösung für alle Verkehrsbeteiligten und den Stadtteil gleichermaßen zu entwickeln.

Pläne für die Sternbrücke – An dieser Stelle erfordert es endlich wieder Mut

Auch die Grünen-Fraktion betrachte „die Dimension der vorgeschlagenen Stabbogenbrücke im Verhältnis zum städtebaulichen Umfeld nicht ohne Bedenken“, sagte die stellvertretende Vorsitzende Mareike Engels.

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Wichtig sei, „dass auch die Verkehrsführung unter der Brücke betrachtet wird. Mit dem Brückenneubau sollen mehr Platz und Übersicht für den Rad- und Fußverkehr an der Kreuzung Stresemannstraße/Max-Brauer-Allee geschaffen werden.“

Opposition zur Sternbrücke: „Jetzt scheinen SPD und Grüne aufzuwachen“

Die CDU-Fraktion fordert nun im Hinblick auf den neuen Vorschlag von SPD und Grünen, unverzüglich einen Architektenwettbewerb zur Gestaltung der neuen Sternbrücke sowie ein Bürgerbeteiligungsverfahren zu starten. „Jetzt wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, scheinen SPD und Grüne aufzuwachen“, sagt Anke Frieling, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. Im zweiten Anlauf müsse das Projekt nun gelingen. Der CDU-Antrag sei dafür eine solide Grundlage. 

Verkehrspolitische Sprecherin der Linken Heike Sudmann stellte fest: „Langsam scheint auch Rot-Grün zu merken, was für ein Wahnsinn an der Sternbrücke passieren soll.“ Es gebe nicht nur jede Menge Kritik, sondern auch viele offene Fragen zu dem Monsterprojekt, so Sudmann. Auch die Machbarkeit einer Sanierung müsse überprüft werden. „Verfallenlassen kostet die Bahn im Gegensatz zur Unterhaltung nichts. Bei einer Sanierung müsste sie den größten Teil der Kosten tragen, bei einem Neubau übernehmen Hamburg und der Bund einen großen Teil.“

Deutsche Bahn: Eine der meistgenutzten innerstädtischen Gleise

Die Brücke ist nach Bahnangaben einer der meistgenutzten innerstädtischen Gleisabschnitte in Deutschland – mit täglich mehr als 900 S-Bahnen, Regional- und Fernzügen. Knapp 50.000 Fahrzeuge unterqueren die Brücke täglich. (alu/dpa)

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