Corona-Regeln in Hamburg fallen – doch auf dem Kiez herrscht nicht nur Freude
Es ändert sich einiges: Am Wochenende läuft die Hotspot-Regelung in Hamburg aus. Damit entfällt auch die Maskenpflicht in Innenräumen sowie die Zugangsbeschränkung für Clubs. Für die Betreiber:innen ein Grund zu feiern – oder?
Constanze Lay ist Betreiberin vom „Rabbithole“ in der Kleinen Freiheit 42 (St. Pauli) und Mitglied des „Barkombinats“, einer Interessenvertretung von Kneipen und Bars in Hamburg. Auf das kommende Wochenende blicken einige der Mitglieder nicht ohne Sorgen, so Lay am Donnerstag zur MOPO. Sie selbst auch, denn: „Den Wegfall aller Maßnahmen bei wieder steigenden Inzidenzen finde ich absurd.“
Es ändert sich einiges: Am Wochenende läuft die Hotspot-Regelung in Hamburg aus. Damit entfällt auch die Maskenpflicht in Innenräumen sowie die Zugangsbeschränkung für Clubs. Für die Betreiber:innen ein Grund zu feiern – oder?
Constanze Lay ist Betreiberin vom „Rabbithole“ in der Kleinen Freiheit 42 (St. Pauli) und Mitglied des „Barkombinats“, einer Interessenvertretung von Kneipen und Bars in Hamburg. Auf das kommende Wochenende blicken einige der Mitglieder nicht ohne Sorgen, so Lay am Donnerstag zur MOPO. Sie selbst auch, denn: „Den Wegfall aller Maßnahmen bei wieder steigenden Inzidenzen finde ich absurd.“
„Wofür haben wir monatelang Mehrkosten gestemmt um Türleute zu bezahlen und akribische Kontrollen durchgeführt, wenn es jetzt in einer immer noch durchaus angespannten Lage heißt: ‚Feuer frei für alle‘?“, so die Barbetreiberin. „Und der größte Hohn wäre, wenn es im nächsten Herbst wieder von vorne losginge. Wie sollen wir unseren Gästen denn glaubwürdig die Notwendigkeit vermitteln?“

Corona-Regeln in Hamburg fallen – doch auf dem Kiez herrscht nicht nur Freude
Neben der angespannten Coronalage durch steigende Inzidenzen steht der Gastronomiebereich vor einem weiteren Problem: In vielen Betrieben herrscht Personalmangel. „Die Personalsituation ist nach wie vor schwierig. Viele gute Leute haben unserer Branche den Rücken gekehrt“, so Lay. „Diese Lücken zu füllen, auch angesichts der Corona-Infektionen, die in den Teams umgehen, ist so schon eine große Aufgabe. Das könnte uns bald alles um die Ohren fliegen“, sagt sie.
Doch trotz Skepsis und Sorgen: „Wir freuen uns auch darauf, nach mehr als zwei Jahren wieder einen normalen Barbetrieb zu haben, es ist eben ein zweischneidiges Schwert“, sagt Lay.
Zuversicht herrscht auch bei Odin Janoske-Kizildag, Betreiber der „99 Cent Bar“ in der Großen Freiheit. „Wir freuen uns total, dass wir endlich ohne Beschränkungen öffnen können“, sagt er zur MOPO. „Verstehen tut das aber keiner. Bei einer Inzidenz von unter 5 wurde uns nicht erlaubt zu öffnen und jetzt schon“, sagt er.

Dennoch: „Wir sind einfach nur happy. Das wurde allerhöchste Zeit“, so Janoske-Kizildag. Und der Barbetreiber hat allen Grund zu feiern: Am Samstag zelebriert sein Laden 20-jähriges Jubiläum.
Clubbetreiber in Hamburg freuen sich auf den normalen Betrieb
Auch Thore Debor, Geschäftsführer des Hamburger „Clubkombinats“, dem Verband Hamburger Clubbetreiber, ist erleichtert, dass die Einschränkungen endlich fallen. Er sorgt sich jedoch genau wie seine Kolleg:innen um die kommenden Monate. „Die Musikclubs treten insbesondere mit dem Auslaufen der Überbrückungshilfen spätestens ab Ende Juni in eine neue und anspruchsvolle Phase der Krisenbewältigung ein“, heißt es in einer Mitteilung des „Clubkombinats“.

„Der Aderlass beim Personal und den Fachkräften, extreme Kostensteigerungen für Energie, Personal und Waren, ein gestörtes Vertrauen von Besucher:innen und reihenweise Absagen von Veranstaltungen durch Corona-Erkrankungen seitens der Künstler:innen setzen die angeschlagene Branche vermehrt unter Druck“, heißt es weiter.
Für das kommende Wochenende seien die Clubs jedoch bestens vorbereitet. Es existiere vermehrt das Vorhaben, das Personal freiwillig zu testen.
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So ganz wird die Pandemie ab diesem Wochenende sowieso nicht in Vergessenheit geraten. Zusätzliche Hygienemaßnahmen wie intensives Lüften, die Nutzung von eingebauten Lüftungssystemen und die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln werden das Clubleben noch lange begleiten.