• Auf Mallorca läuft der Tourismus langsam wieder an. (Symbolbild)
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Mallorca als Vorbild: So könnte Urlaub in der Pandemie klappen

Wie klappt der Sommerurlaub in einer Pandemie? Auf Mallorca blieb die Lage trotz der Sorge vor deutschen Ostertouristen entspannt. Ein Grund dafür könnten die strengen Regeln auf der Insel sein. Auch in Deutschland wagen sich Nord- und Ostseeorte an erste Modellversuche.

Die Balearen-Inseln haben eine Sieben-Tage-Inzidenz von rund 33. Davon kann Hamburg nur träumen. Wie ist das gerade Mallorca trotz 40.000 deutscher Ostertouristen gelungen? Womöglich sind es die strengen Regeln, die auf allen Balearen-Inseln gelten.

Urlaub auf Mallorca: So streng sind die Regeln

Einreisen darf nur, wer einen negativen PCR-Test vorweisen kann. Am Flughafen wird dann nochmal die Körpertemperatur gemessen. Im Freien herrscht eine generelle Maskenpflicht. Wer in ein Lokal will, sollte wissen, dass nur die Außenbereiche bis 17 Uhr geöffnet haben. Zwischen 22 und 6 Uhr gilt eine generelle Ausgangssperre.

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Besucher, die auf der Insel positiv getestet wurden, können in einem Quarantäne-Hotel nahe der Hauptstadt Palma unterkommen. Aktuell sollen sich dort 27 deutsche Urlauber befinden. Allein oder zusammen mit ihren jeweiligen Reisebegleitern absolvieren sie eine vorgeschriebene Isolierung von mindestens zehn Tagen.

So sieht es auf dem spanischen Festland aus

Auch auf dem spanischen Festland gelten ähnlich strikte Corona-Regeln. Vielerorts gibt es Ausgangsbeschränkungen. Die meisten Regionen dürfen derzeit nur aus triftigen Gründen besucht werden – touristische Reisen gehören nicht dazu. Die Region Valencia, in der sich auch das Feriengebiet Costa Blanca befindet, ist inzwischen keine Risikogebiet mehr. Hierhin sollen ab Anfang Mai wieder Urlaubsreisen möglich sein.

Sommerurlaub: Griechenland besonders gefragt

TUI-Sprecher Aage Dünhaupt

TUI-Sprecher Aage Dünhaupt

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Neben Spanien steht noch ein weiteres Land ganz oben auf der deutschen Wunschliste für den Sommerurlaub. „Erste Tendenzen zeigen, dass insbesondere Griechenland von Familien sehr stark nachgefragt wird“, sagt Aage Dünhaupt, Sprecher von Deutschlands größtem Reiseveranstalter Tui. Die Top-5-Ziele für den Sommer seien Kreta, Mallorca, Rhodos, Kos und die türkische Riviera.

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Nach Griechenland dürfen Urlauber aus EU-Staaten ab 14. Mai wieder ohne eine Quarantänepflicht einreisen. „Die Urlauber müssen entweder geimpft sein oder einen PCR-Corona-Test vorzeigen“, sagte die griechische Tourismus-Vizeministerin Sofia Zacharaki. Aktuell gilt Griechenland aufgrund einer hohen Inzidenz allerdings weiter als Risikogebiet.

Trend geht zu kurzfristigen Buchungen

Auch beliebte Urlaubsländer wie Italien oder die Türkei sind von der Pandemie schwer betroffen. Italien gilt als Risikogebiet, die Türkei sogar als Hochinzidenzgebiet.

Ankunft am Flughafen von Kreta. Die Insel gehört zu den beliebtesten Zielen für den Sommer. (Symbolbild)

Ankunft am Flughafen von Kreta. Die Insel gehört zu den beliebtesten Zielen für den Sommer. (Symbolbild)

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dpa/Eurokinissi via ZUMA Wire

Tui rechnet weiterhin mit einem Trend zu kurzfristigen Buchungen. „In den Ferien im Juli und August ist es durchaus wahrscheinlich, dass die Flieger auf vielen Strecken im Mittelmeerraum und auf die Kanaren schnell ausgebucht sein werden“, schätzt Dünhaupt. Tui werde nach eigenen Angaben 75 Prozent des Sommerangebots anbieten.

EU plant „Grünes Zertifikat“ für einfaches Reisen

Die Flugpläne seien aus jetziger Sicht stabil. Die eigene Flotte sei auf Griechenland, Spanien, Portugal und Zypern fokussiert. Bei Fernreisen dürfte es – von ein paar Ausnahmen wie etwa Dubai, Kuba oder den Malediven abgesehen – noch länger dauern.

Pünktlich zu den deutschen Sommerferien könnte ein sogenanntes „Grünes Zertifikat“ das Reisen in Europa insgesamt wieder einfacher machen. Das Dokument soll Impfungen, Ergebnisse zugelassener Tests und Informationen zu überstandenen Infektionen festhalten und EU-weit anerkannt werden.

Pass für Geimpfte: Israel macht es vor

Vorbild für das Zertifikat ist der „Grüne Pass“ in Israel. Menschen, die vollständig geimpft sind, dürfen damit wieder bestimmte Orte besuchen, wie Theater, Hotels, Konzerte oder Synagogen.

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Hoffnung auf einen Sommerurlaub in der Heimat machen die Modellprojekte an Nord- und Ostsee. Büsum, die Lübecker Bucht und die Schlei-Region mit Eckernförde dürfen als erste am 19. April ihre Pforten für Touristen öffnen.

Modellprojekte an Nord- und Ostsee

Gäste müssen eine Einverständniserklärung zur Teilnahme am Modellprojekt unterschreiben. Sollte es vom Gesundheitsamt beendet werden, müssen die Gäste sofort abreisen oder vor Ort in Quarantäne. Bei der Anreise muss dem Gastgeber ein negativer PCR- oder Antigentest vorgelegt werden.

Sylt wird als Modellregion ab Mai wieder Touristen einladen. (Symbolbild)

Sylt wird als Modellregion ab Mai wieder Touristen einladen. (Symbolbild)

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Zum Urlaub gehören auch verpflichtende Schnelltests alle drei Tage. Für Aktivitäten und Restaurantbesuche ist ebenfalls ein negativer Schnelltest die Voraussetzung. Ab Mai öffnet mit Nordfriesland, der Insel Sylt und St. Peter Ording die nächste Modellregion.

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