• Fallen jetzt die Maklerpreise beim Wohnungs- und Hauskauf in Hamburg?
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Maklerhonorare im Sinkflug: Darum wird der Wohnungskauf in Hamburg günstiger

In Hamburg eine Wohnung oder gar ein Haus kaufen? Das können sich viele kaum noch leisten. Durch die Neuregelung der Maklerprovision lassen sich jetzt aber fünfstellige Euro-Summen sparen. Denn seit Ende Dezember muss derjenige, der den Makler beauftragt hat, mindestens 50 Prozent der Provision zahlen. Zudem sinken die Maklerhonorare jetzt grundsätzlich. 

Die Höhe von Provisionen ist nicht festgelegt. In Hamburg liegen sie etwa bei sechs Prozent. So mussten bisher private Käufer bei einem Wohnungspreis von 350.000 Euro allein schon 21.000 Euro an den Makler zahlen. In Zukunft reduziert sich die Summe in diesem Beispiel auf maximal 10.500 Euro.

Hamburger Makler senken die Provisionen

So langsam stellen sich die Hamburger Makler auf die neue Lage ein. Die ersten bieten jetzt ein Festpreishonorar für Verkäufer an, mit stark reduzierten Preisen. „Wir bewegen uns auf den Spuren von Günter Fielmann, der den besten Preis mit Fullservice und einer Zufriedenheitsgarantie kombiniert hat“, sagt etwa Makler René Müller von Bauwerk Hamburg (BHW).

Haus und Schlüssel

Ein eigenes Haus – der Traum vieler Hamburger. Doch kaum noch bezahlbar.

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Müller prognostiziert, dass der Markt sich verändert. „Der Gelegenheitsmakler wird bereits kurzfristig verschwinden.“ Denn der „Küchentischmakler“ bezog seine Mandate aus dem Tennisclub oder von befreundeten Tipp-Gebern.

Müller: „Der private Fußball- oder Tenniskumpel wird dem Semi-Makler wohl kaum 20.000 Euro für eine Leistung zahlen, die er gefühlt auch selber machen könnte.“

Maklerprovisionen: Es gibt mehr private Verkäufer

Müllers zweite Prognose: „Der Anteil an Privatverkäufen wird deutlich zulegen.“ Abgesehen von sehr alten Menschen werde nun jeder Verkäufer, der mit beiden Beinen im Leben stehe, dreimal überlegen, wen er zu welchen Konditionen beauftrage.

„Denn jetzt geht es auch ganz konkret um sein Geld!“ Da bietet es sich laut Müller an, das man zwar mehrere Makler zum Beauty-Contest einlädt, es anschließend aber erst einmal alleine versucht. Und den Makler erst einschaltet, wenn das nicht funktioniert.

Hamburger Wohnungsmarkt: Honorare für Makler sinken

Müllers dritte Prognose: „Die Maklerhonorare werden auf breiter Front sinken. Im Luxus-Segment deutlich.“ Analog zum Vermietungsmarkt, wo die Honorare etwa um 30 Prozent nach Einführung des Bestellerprinzipes nachgegeben haben, werde sich das Preisniveau nach unten entwickeln.

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Müller: „Es wird aber nicht nur über den Preis gesprochen, sondern gleichsam über die Leistung. Es entsteht ein beinharter Wettbewerb, der neue Lösungen und Dienstleistungen entstehen lässt.“ Das sei die Zeit für innovative Quereinsteiger auch aus anderen Branchen.

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Viele Verkäufer werden natürlich auch versuchen, ihre Kosten auf den Käufer abzuwälzen, indem sie einfach den Wohnungspreis noch weiter in die Höhe schrauben. Aber die Margen sind in Hamburg teilweise so ausgereizt, dass das nicht mehr möglich ist.

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