• Die Ehrenamtlichen Helfer der Initiative: Karsten Kestenus (52), Monika Kelting (74) Stellvertretende Leiterin der Obdachlosenhilfe DRK Wandsbek, Christine Gellert (55), Tina Hille (52). (v.l.n.r.)
  • Foto: Marius Roeer

Mahlzeit für Obdachlose: Schulkoch will helfen und gründet eigene Initiative

Altona –

Die Corona-Pandemie trifft die Schwächsten der Gesellschaft am härtesten – darunter auch Obdachlose. Karsten Kestenus, Schulkoch und Vorstand des Vereins „Lecker Max Brauer Mensa e.V.“, will helfen. Durch die Schulschließung hat er Kapazitäten und versorgt nun Menschen in Not mit einer warmen Mahlzeit.

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Vorstand und Koch des Vereins „Lecker Max Brauer Mensa e.V“ Karsten Kestenus.

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Marius Roeer

„Die Idee spukte schon lange in meinem Kopf herum“, so Karsten Kestenus, Vorstand und Koch der „Lecker Max Brauer Mensa e.V.“. Als Kestenus immer mehr Berichte über die – durch Corona verschärfte – Not der Obdachlosen hörte, konnte er nicht mehr tatenlos herumsitzen. So kam es, dass Kestenus mit einigen Eltern der Max-Brauer-Schule die Initiative „LECKER HILFT!“ gründete, um Obdachlose mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen.

Eigentlich kocht Kestenus für Schüler und Lehrer

In der Küche der Max-Brauer-Schule steht Kestenus schon seit einigen Jahren: Seit 2016 kocht er hier. Gemeinsam mit weiteren Eltern der Schule gründete er den „Lecker Max Brauer Mensa e.V“, um das Essensangebot der Schule zu bereichern. Der Koch erklärt der MOPO: „Wir wollten den Kindern nahrhafte, selbstgekochte Mahlzeiten anbieten. Vieles, das in den Mensen der Schulen angeboten wird, ist einfach nicht lecker und wird dadurch schlecht angenommen“. Die Initiative der Eltern kam super an – und begeistert seitdem Schüler und Lehrer.

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Monika Kelting und Karsten Kestenus in der leeren Kantine der Max-Brauer-Schule.

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Marius Roeer

Durch die vorübergehende Schließung der Schulen musste die Arbeit des Vereins erst einmal eingestellt werden. Aber anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, nutzt Kestenus die Möglichkeit, zusammen mit der Belegschaft von der Küche Gebrauch zu machen. Seine Idee: Suppe für Obdachlose kochen und dann in Hamburg verteilen. Einige ehrenamtliche DRK-Mitglieder fahren mit dem Bus zu mehreren Ausgabestellen und verteilen das Essen an die Obdachlosen.

Kestenus kocht täglich mit zwei Helfern bis zu 25 Liter Suppe, die dann von den Ehrenamtlichen des DRK verteilt werden. Das Essen bereitet er aus frischen Zutaten zu und diese sind, wenn möglich, regional. Meist sind die Speisen vegan oder vegetarisch. Wenn es doch mal Fleisch gibt, bezieht er das das von den „Metzgers“ im Mercado. Der Koch sagt, er wisse bei den Tieren genau, „auf welcher Weide sie gegrast hätten und wie deren Leben ausgesehen hat“. Das sei ihm wichtig.

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Karsten Kestenus beim Vorbereiten der Suppe in der Küche der Max-Brauer-Schule.

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Marius Roeer

Die Helfer des DRK fahren täglich um halb drei zur Schule und holen dort die prall gefüllten Suppentöpfe ab. Die Route führt vom Altonaer Bahnhof über den Kiez bis hin zum Hauptbahnhof. Das Essen findet um die 70 dankbare Abnehmer, so Kestenus. Manchmal sind die Freiwilligen bis um 24 Uhr auf den Beinen, um Obdachlose mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen. Der Koch sagt, er könne „auch die doppelte Menge zubereiten“, es mangele nur an weiteren Freiwilligen und Transportmitteln, mit denen die Speisen verteilt werden können. 

Initiative ist auf Spenden angewiesen

Die Initiative ist bei ihrer Arbeit dringend auf Spenden angewiesen. Dabei helfen sowohl Gelder als auch Lebensmittel. Für Letztere hat man vor der Schule extra eine Kiste aufgestellt, die es zu füllen gilt. „Wenn jemand ein paar Kilogramm Möhren übrig hat, hilft das schon. Bei uns wird alles verwertet – wir haben deswegen noch nicht mal eine Biotonne“, so der Koch. 

IBAN: DE31 2019 0003 0060 5191 00, Betreff: Lecker HILFT!

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