Drei Babys
  • Ein Eimsbütteler Insta-Paar, Eltern von Drillingen, bittet seine Follower um Spenden – und erntet viel Kritik (Symbolbild)
  • Foto: IMAGO / Shotshop

„Luxus-Hipster”: Hamburger Instagram-Eltern bitten um Spenden – und kassieren Häme

Eimsbütteler Altbau-Bewohner auf der Suche nach finanzieller Unterstützung: Was stimmt denn da nicht? Ein frischgebackenes Elternpaar aus dem Stadtteil, das sich auf Social Media einen Namen gemacht und Tausende Follower hat, bittet auf Instagram um Geldspenden für ein neues Familienauto. Sie schreiben, ihres sei etwas zu klein für die Drillinge, die im vergangenen Jahr zur Welt gekommen sind. Der Aufruf stößt bei den Followern nicht nur auf positive Resonanz …

„Hallo, wir (Daniel & Caro mit Hugo, Otto und Oskar, eine Drillingsfamilie aus Hamburg) stecken gerade in einem kleinen Autoproblem. Wir stehen vor der Herausforderung, einen passenden Bus für uns zu finden. Leider sind gute gebrauchte Busse aktuell schweineteuer …“, schreiben die Eltern auf ihrem Instagram-Kanal „baam_istagang_triplets“.

Kritik nach Spendenaufruf: „Das ist ein komischer Aufruf“

Mithilfe von künstlicher Befruchtung waren Daniel (42) und Caro (41), die ihren Nachnamen lieber für sich behalten, im vergangenen Jahr Eltern von Drillingen geworden. Damals war ihnen wohl noch nicht klar, dass nicht nur die Unmengen Windeln sauteuer werden, sondern sie auch ein neues Familienauto brauchen. „Aktuell passen drei Babyschalen ganz knapp in unser Auto. Die Kinder fahren auf der Rückbank, der mittlere Gurt ist mit Zentimeterarbeit anzuschnallen, schweißtreibendes Tetris beim Bepacken des Kofferraums, der Beifahrer (meistens Caro) sitzt oft unangeschnallt bei voller Fahrt, da die Kinder oft eine Hand fordern da hinten.“

Sie würden oft gefragt, wie man sie unterstützen könne. Da hätten sie „nach langer Überlegung“ diesen Aufruf gestartet. Knapp über 7000 Euro sind innerhalb einer Woche zusammengekommen. Unter dem Post gibt es aber nicht nur positive Kommentare, sondern auch jede Menge Kritik. „Unvorstellbar, es gibt Menschen in größerer Not! Wir haben es mit einem Einkommen und vier Kindern geschafft und waren eine sehr junge Familie. Wo liegt das Problem, das ist kein Schicksalsschlag?“, schreibt jemand.

Ein anderer kommentiert: „Ich finde, das ist ein komischer Aufruf. Ihr seid keine Bedürftigen, keiner ist krank oder hat ein anderes Schicksal. Ich sehe eine typische Hamburger Hipster-Familie in einer Altbauwohnung in einem angesagten Viertel, mit schicken Klamotten und einer superschönen Küche, die definitiv nicht billig war. Warum braucht es dann einen Spendenaufruf für ein Auto? Das kann man auch mit einem Kredit bezahlen.“

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Wieder andere verteidigen die Familie, die mit so viel Gegenwind definitiv nicht gerechnet hat. Ein Gespräch mit der MOPO lehnen sie aus diesem Grund auch ab: Sie wollen nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen. (prei)

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