Hamburger Nordwesten: Frühere Schule wird zur Flüchtlingsunterkunft
Wo noch vor einigen Jahren die 5. und 6. Klassen der Stadtteilschule Lurup unterrichtet wurden, soll eine Flüchtlingsunterkunft mit bis zu 350 Plätzen entstehen, wie die Sozialbehörde dem Bezirk Altona mitgeteilt hat. Der leerstehende Standort der Stadtteilschule wird bereits seit einem Jahr als Notunterkunft genutzt, nun soll daraus eine Dauernutzung für mehrere Jahre werden. Die Stadt steht unter massivem Druck, was auch mit den Vereinbarungen zu tun hat, die der Senat nach 2015 mit den Bürger-Inis schließen musste.
Wo noch vor einigen Jahren die 5. und 6. Klassen der Stadtteilschule Lurup unterrichtet wurden, soll eine Flüchtlingsunterkunft mit bis zu 350 Plätzen entstehen, wie die Sozialbehörde dem Bezirk Altona mitgeteilt hat. Der leerstehende Standort der Stadtteilschule wird bereits seit einem Jahr als Notunterkunft genutzt. Diese Nutzung war eigentlich befristet bis zum 15. November, nun jedoch soll daraus eine Dauernutzung für mehrere Jahre werden. Die Stadt steht unter massivem Druck, was auch mit den Vereinbarungen zu tun hat, die der Senat nach 2015 mit den Bürger-Initiativen schließen musste.
Seit September 2022 dienen die ungenutzten Schulgebäude am Vorhornweg 2 als Notstandort für die Unterbringung von 228 Flüchtlingen aus der Ukraine, seit einigen Wochen werden hier auch Asylsuchende aus dem überlasteten Ankunftszentrum untergebracht.
Die Bewohner nutzen die sanitären Einrichtungen der früheren Schule, zusätzlich wurden Dusch- und Toilettencontainer aufgestellt. Rund um die Uhr ist ein Sicherheitsdienst vor Ort.
Sozialbehörde bittet Bezirk um Unterstützung
Die Nutzung als Notunterkunft läuft am 15. November aus, schreibt die Sozialbehörde an den Bezirk Altona. Danach sollen auf dem Gelände sechs dreigeschossige Gebäude in Containerbauweise errichtet werden, mit 36 Wohneinheiten, in die bis zu 240 Menschen einziehen sollen.
Voraussichtliches Einzugsdatum soll Sommer 2024 sein, die Vorbereitungen laufen schon. „Der umfangreiche Baumbestand soll erhalten werden“, verspricht die Sozialbehörde in dem Schreiben, das auch an die Bezirksversammlung ging – mit der dringenden Bitte an die Abgeordneten um Unterstützung.

Sobald das Containerdorf steht, sollen auch die ehemaligen Schulgebäude umgebaut werden, sodass dort weitere 100 Plätze entstehen. Insgesamt sollen an dem Standort 350 Geflüchtete aus der Ukraine und anderen Ländern Platz finden. Die Stadt will das Gelände voraussichtlich bis August 2030 nutzen.
Verträge laufen aus: Viele Unterkünfte fallen bald weg
Es sind dringliche Worte, mit denen die Sozialbehörde sich an den Bezirk Altona wendet: Die Situation sei „außerordentlich herausfordernd“. Allein in den ersten neun Monaten des Jahres musste die Stadt fast 5400 Menschen zusätzlich unterbringen – und das zu einer Zeit, zu der die öffentlichen Unterkünfte bereits rappelvoll sind.
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Zum Vergleich: In den ersten neun Monaten 2022 waren es „nur“ gut 3500 Plätze, die zusätzlich gebraucht wurden. Verschärft wird die Situation durch die bevorstehenden „Abbauverpflichtungen“ von Standorten, für die Bürgerinitiativen 2015 feste Ablaufzeiten herausgehandelt hatten.
So wurden im laufenden Jahr zwar bisher 10.000 neue Plätze geschaffen, gleichzeitig gingen aber auch rund 8400 Plätze durch auslaufende Verträge (auch mit Hotels) verloren. Die frühere Schule Vorhornstraße sei „ein unverzichtbarer Beitrag“, um die Notlage zu mildern.