Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) konnte ihren geplanten Rückflug aus Israel nicht antreten.

Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) konnte ihren geplanten Rückflug aus Israel nicht antreten. Foto: Collage: Patrick Sun/picture alliance/AP/Ariel Schalit

Luftraum gesperrt: Bürgerschaftspräsidentin sitzt in Israel fest

kommentar icon
arrow down

Hamburgs Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) sitzt in Tel Aviv fest. Die 52-Jährige wollte eigentlich am heutigen Freitag nach einer viertägigen Dienstreise durch Israel zurück nach Hamburg fliegen. Nun ist nach Israels Angriffen auf iranische Urananreicherungsanlagen der Luftraum über dem gesamten Land gesperrt, es gehen offenbar keine Flüge. Der Iran greift Israel mit Drohnen an, die bisher abgefangen werden konnten. Lesen Sie, was Veit in Tel Aviv erlebt.

„Der Luftraum über Israel ist seit heute Nacht gesperrt. Unser Rückflug war ursprünglich für den frühen Morgen geplant. Wir sind in Kontakt mit der deutschen Botschaft“, so berichtet Carola Veit. Wie sich die Lage nach der nächtlichen Eskalation weiterentwickele, sei völlig unklar. Die Menschen in Israel seien von der sich überschlagenden Entwicklung auch überrascht worden.

„Die Menschen sind spontane Änderungen der Sicherheitslage mehr oder weniger gewohnt“

Veit: „Hier in Tel Aviv hat man sich gestern noch fröhlich auf eine riesige Pride-Parade vorbereitet – nun ist kaum noch Leben auf den Straßen, allenfalls werden Einkäufe erledigt. Mein Eindruck ist: Die Menschen sind spontane Änderungen der Sicherheitslage mehr oder weniger gewohnt. Mehrheitlich akzeptieren sie aber die Entscheidungen ihrer Regierung, die sie vor zweieinhalb Jahren gewählt haben.“


MOPO

Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:

  • Kurztrips: Wie Sie mit dem Deutschlandticket für lau Urlaub im Umland machen können
  • Schüsse auf Hamburgs Straßen: Diesmal traf es wohl einen Rockerboss
  • Islamismus: Es häufen sich Beschwerden über Vorfälle an Schulen
  • Humor in schweren Zeiten: Kann man über diesen Wahnsinn eigentlich noch lachen?
  • Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
  • 20 Seiten Sport: Wie die HSV-Bosse den Torunarigha-Deal eintüteten, wie der Kiezklub nach dem Abgang von Guilavogui plant
  • 20 Seiten Plan7: Das Japan-Filmfest Hamburg, Iggy Pop im Stadtpark & Kultur-Tipps für jeden Tag

Für alle Menschen in der Region ist die aktuelle Eskalation laut Veit hochgefährlich, und „sie stellt darüber hinaus auch unsere gewohnte Sicherheitsarchitektur in Frage.“ Ihr Eindruck aus den Gesprächen der letzten Tage sei, dass Israel sich nicht nur als Verteidiger der eigenen Sicherheit versteht, sondern im Iran eine unterschätzte Bedrohung für die westliche Welt sieht. „Nach der Entscheidung am Mittwoch in der Knesset, dass die Koalition von Premier Netanjahu fortbesteht, haben sich die Dinge offenbar beschleunigt.“

Veit und ihr Protokollchef Marco Wiesner sitzen noch in Tel Aviv fest. Sie hätten heute früh kurz nach 9 Uhr in den Flieger steigen wollen, sind aber bereits am Donnerstagabend informiert worden, dass das nicht möglich sein werde. Nun warten sie im Hotel. Veit ist in ständigem Kontakt zur Botschaft und wartet auf weitere Nachrichten. Ob am Freitag noch Flüge gehen, ist bisher völlig offen.

Das könnte Sie auch interessieren: Hamburger CSD: Routen-Änderung sorgt für Sicherheitsbedenken – Veranstalter reagieren

Veits Besuch in Israel war nach einer Einladung des israelischen Botschafters in Deutschland, Ron Prosor, vor zwei Jahren lange geplant gewesen. Daran habe auch der Krieg nach dem Terrorangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 nichts geändert. „Wir stehen zu unseren Freunden, auch wenn sie bedroht werden. Wir tauchen in schwierigen, gefährlichen Zeiten nicht ab und warten nicht auf bessere, einfachere Zeiten“, sagte Veit gestern vor den sich überschlagenden Ereignissen. 

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test