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  • Pastor Björn Kranefuß im Andachtsraum der Flughafenkirche im Airport Hamburg.
  • Foto: picture alliance/dpa

„Lotse“ in der Corona-Krise: Er ist jetzt der wichtigste Mann am Flughafen

Seit Mitte März herrscht auf dem Hamburger Flughafen eine gespenstische Ruhe. Die Flughafen-Kapelle ist zwar noch geöffnet, doch Andachten und Gottesdienste finden wegen der Corona-Pandemie nicht mehr statt. Dennoch ist Flughafenpastor Björn Kranefuß fast täglich auf dem Gelände und führt Gespräche mit den verbliebenen Mitarbeitern. Ein Lotse durch die Krise, gewissermaßen – und aktuell so ziemlich der wichtigste Mann am Flughafen. Schließlich ist die Verunsicherung bei sehr vielen Menschen in unserer Stadt so groß wie lange nicht.

„Die Menschen sind dankbar, wenn man ihnen zuhört“, sagt Kranefuß, der seit 20 Jahren für die Nordkirche als Flughafenseelsorger arbeitet und sich die Aufgabe mit dem katholischen Pfarrer Johannes Peter Paul teilt.
Ob Kontrolleure, Polizisten oder Gepäck-Mitarbeiter – fast alle, die noch am Flughafen arbeiten, kennen Björn Kranefuß und grüßen den Pastor, wenn er bei seinem Rundgang vorbei kommt.

Flughafen-Pastor in der Corona-Krise

„Viele haben Angst, ihren Job zu verlieren und fragen sich, wie es weitergehen soll“, sagt der 60-Jährige. Doch trotz der allgemeinen Unsicherheit sieht der Geistliche auch Chancen in der Corona-Krise. „Viele fragen sich jetzt, was wirklich wichtig ist in ihrem Leben.“ Und merken, wie sehr sie zum Beispiel ihre Kollegen vermissen. Dadurch könnten auch neue Prioritäten im Leben gesetzt werden.

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Pastor Kranefuß am Altar: Derzeit kommen kaum mal Besucher in die Flughafen-Kapelle (Archivbild).

Foto:

picture alliance / Georg Wendt/d

Dabei spiele es keine Rolle, ob jemand gläubig sei oder nicht. „Das Schöne an meinem Job ist, dass ich mit sehr vielen Menschen Kontakt habe, die sonst nicht mehr in die Kirche gehen“, sagt Kranefuß. Und dass er vielen Menschen in Extremsituationen begegne.

Flughafen-Pastor: Es gibt sogar Trauungen am Airport

Manchmal sei der Anlass traurig, weil zum Beispiel ein Familienmitglied während einer Urlaubsreise gestorben sei, oft gebe es aber auch freudige Anlässe. „Ich durfte auch schon Paare in unserer Kapelle trauen, weil der Flughafen eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielt.“ (dpa/mp)

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