Hier vergammelt das Vermächtnis eines Hamburger „Sauna-Pioniers“
Zum Urnenfeld – das klingt nach Begräbnis und Friedhof, und tatsächlich hat dieser Bahrenfelder Straßenname hier auch seinen Ursprung. Wer durch die kleine Nebenstraße der Osdorfer Landstraße läuft, findet zwar keine Gräber, dafür aber ein verlassenes Gebäude. Dieser ungewöhnliche „Lost Place“ war früher eine Sauna.
Uns fiel der eigenwillige Flachbau mit der Holzverkleidung auf, weil an einer Tür das große Bild eines Uniformierten prangte. Dabei handelt es sich um ein Abbild des korrupten Polizeihauptmanns Louis Renault aus dem legendären Film „Casablanca“. War der Bauherr ein Cineast? Errichtet wurde das Gebäude vermutlich um 1980.
„Sauna Flottbek“: Massage und Sauna an einem Ort
Zum Urnenfeld – das klingt nach Begräbnis und Friedhof, und tatsächlich hat dieser Bahrenfelder Straßenname hier auch seinen Ursprung. Wer durch die kleine Nebenstraße der Osdorfer Landstraße läuft, findet zwar keine Gräber, dafür aber ein verlassenes Gebäude. Dieser ungewöhnliche „Lost Place“ war früher eine Sauna.
Uns fiel der eigenwillige Flachbau mit der Holzverkleidung auf, weil an einer Tür das große Bild eines Uniformierten prangte. Dabei handelt es sich um ein Abbild des korrupten Polizeihauptmanns Louis Renault aus dem legendären Film „Casablanca“. War der Bauherr ein Cineast? Errichtet wurde das Gebäude vermutlich um 1980.
„Sauna Flottbek“: Massage und Sauna an einem Ort
Damals eröffnete ein Robert Keidel die „Sauna Flottbek“. Das blaue Firmenschild gibt es hier immer noch und den Hinweis, dass man Mitglied im „Deutschen Saunabund“ sei.

Einem Artikel der „Welt“ aus dem Jahr 2004 können wir entnehmen, dass der Inhaber so etwas wie ein Hamburger „Sauna-Pionier“ war. Keidel soll als Erster in der Hansestadt in seinem Unternehmen Sauna und Massage zusammen angeboten haben.

Lost Places
Der Autor: Thomas Hirschbiegel (l.) ging 1977 direkt von der Schule zur MOPO, war erst zehn Jahre Fotoreporter und dann ab 1987 Redakteur mit dem Spezialgebiet Polizei, Architektur und Stadtentwicklung.
Der Fotograf: Florian Quandt begann seine journalistische Tätigkeit beim „Elbe Wochenblatt“, absolvierte ein Redakteurs-Volontariat beim „Pinneberger Tageblatt“ und ist seit 2005 Fotoreporter bei der MOPO.
Doch das ist lange her. Auf Anfrage teilt das Bezirksamt Altona mit, dass bereits 2018 eine Abbruchgenehmigung für das leerstehende Sauna-Gebäude erteilt wurde. Geschehen ist an der Adresse Urnenfeld 3 seitdem nichts.
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Aber woher genau stammt nun der Straßenname „Zum Urnenfeld“? Hier befand sich einmal ein beinahe 5000 Jahre altes Hünengrab. Menschen der sogenannten „Trichterbecherkultur“ haben es angelegt. Auch die Nachbarstraße des Urnenfelds mit dem Namen „Am Hünengrab“ verweist auf diesen geschichtsträchtigen Ort. Um das Jahr 1900 soll die Grabanlage von kaiserlichen Offizieren geplündert worden sein. Bauern ebneten die Fläche schließlich ein, die großen Findlinge des Hünengrabs wurden gesprengt und für den Brückenbau verwendet. Im Archäologischen Helms-Museum in Harburg befinden sich noch einzelne Fundstücke aus dem geplünderten Grab.