Unheimlicher Laden in Hamburg – dahinter verbirgt sich ein Schicksalsschlag
Die Schaufensterscheiben unter der verblichenen und wohl ehemals gelben Markise haben einen dicken Grauschleier. Wer trotzdem versucht, einen Blick in das Geschäft im Nordosten Hamburgs zu werfen, der schaut in die Gesichter Hunderter Puppen, sieht fein aufgereihte Puppenwagen, Schaukelpferde und Dutzende Marionetten in Regalen. Ziemlich unheimlich. Der Laden ist schon seit Jahren zu. Dahinter verbirgt sich ein Schicksal.
Die Schaufensterscheiben unter der verblichenen und wohl ehemals gelben Markise haben einen dicken Grauschleier. Wer trotzdem versucht, einen Blick in das Geschäft in der Wandsbeker Chaussee 110 (Eilbek) zu werfen, der schaut in die Gesichter Hunderter Puppen, sieht fein aufgereihte Puppenwagen, Schaukelpferde und Dutzende Marionetten in Regalen. Ziemlich unheimlich. Der Laden ist schon seit Jahren zu. Dahinter verbirgt sich ein Schicksal.
Die meisten Passanten eilen an der Ecke Wandsbeker Chaussee/Ritterstraße achtlos an dem Geister-Geschäft vorbei und steuern auf den U-Bahnhof zu. Wer trotzdem einmal hineinschaut, der fühlt sich ein wenig an eine Szene aus einem Stephen-King-Film erinnert. Erwacht gleich eine der Puppen zum Leben?

Was hat es nur mit diesem verlassenen Laden auf sich? Wann mag hier zuletzt ein Kind eine Puppe oder ein Stofftier geschenkt bekommen haben? Vor fünf Jahren oder gar vor mehr als zehn, wie ein Eilbeker MOPO-Leser meint, der uns auf das Puppengeschäft aufmerksam gemacht hat.
Geschäft wurde vor 30 Jahren eröffnet
Die MOPO fragte in der Nachbarschaft nach und erfuhr, dass „Kösters Puppenstudio“, wie das Geschäft heute heißt, einer alten Dame gehört, deren Familie einst 1912 hier in der Wandsbeker Chaussee 110 einen Feinkostladen eröffnet hatte. Das schöne Gründerzeitgebäude an diesem Standort wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Familie konnte nach dem Krieg das Grundstück kaufen und 1957 schließlich einen Neubau errichten. Die alte Dame vermietete einige Wohnungen in dem unscheinbaren Eckhaus und 1993 eröffnete sie unten das „Puppenstudio“.

Jahrelang war dieser kleine Laden die große Freude der Rentnerin, doch dann schlug das Schicksal zu. Der Frau ging es immer schlechter, sie konnte kaum noch ihre Wohnung verlassen. In der stapelten sich inzwischen Dutzende Kartons mit neuer Ware aus aller Welt, doch die Geschäftsinhaberin hatte nicht einmal mehr die Kraft die Post zu öffnen, musste gepflegt werden. So kam es zur Schließung des „Puppenstudios“.
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Aber vielleicht liest ja nun jemand mit Herz diesen Artikel und möchte das Geschäft wieder eröffnen? Die Puppen müssten doch nur einmal abgestaubt werden, dann könnten sie wieder Kinderaugen zum Leuchten bringen …