Seit Jahren dicht: Hier stand mal eine Hamburger Laden-Legende – so geht es weiter
Generationen von Hamburgern sind mit den kleinen Autos, Flugzeugen oder Panzern von „Modellbau Rettkowsky“ aufgewachsen. Vor sechs Jahren schloss das legendäre Geschäft auf dem Kiez für immer. Inzwischen ist der leer stehende Laden zu einem „Lost Place“ geworden: Die Fenster sind mit Brettern vernagelt, die Tür mit einem Gitter versperrt. So geht es nun an der Adresse weiter.
Generationen von Hamburgern sind mit den kleinen Autos, Flugzeugen oder Panzern von „Modellbau Rettkowsky“ aufgewachsen. Vor sechs Jahren schloss das legendäre Geschäft auf dem Kiez für immer. Inzwischen ist der leer stehende Laden zu einem „Lost Place“ geworden: Die Fenster sind mit Brettern vernagelt, die Tür mit einem Gitter versperrt.
Im Eingang hängt noch das Schild, welches auf einen Räumungsverkauf vom 2. Mai bis zum 30. Juni 2017 hinweist. Viele St. Paulianer fragen sich jetzt, was hier geschehen soll. Der Laden befindet sich in einem maroden Flachbau, links daneben ist ein zweistöckiger Bau, der offenbar auch leer steht.
Auf Nachfrage erklärt das Bezirksamt Mitte, dass für die Adresse Paulinenplatz 2-3 eine Abbruchgenehmigung vorliegt. Außerdem gibt es Planungen für den Bau eines viergeschossigen Mehrfamilienhauses mit zwölf Wohnungen und einer „Gewerbeeinheit“ im Erdgeschoss.
St. Pauli: „Modellbau Rettkowsky“ schloss 2017 – seitdem ist nichts passiert
Warum der heutige Eigentümer bisher nicht baut, ist unklar. Vermutlich ist der Investor voll in die Baukrise geraten und hat wegen der stark gestiegenen Baukosten und heutigen hohen Kreditkosten mit dem Neubau nicht angefangen.

Lost Places
Der Autor: Thomas Hirschbiegel (l.) ging 1977 direkt von der Schule zur MOPO, war erst zehn Jahre Fotoreporter und dann ab 1987 Redakteur mit dem Spezialgebiet Polizei, Architektur und Stadtentwicklung.
Der Fotograf: Florian Quandt begann seine journalistische Tätigkeit beim „Elbe Wochenblatt“, absolvierte ein Redakteurs-Volontariat beim „ Pinneberger Tageblatt“ und ist seit 2005 Fotoreporter bei der MOPO.
Vor 20 Jahren hatte Jonny Kiesch, der letzte Chef von „Modellbau Rettkowsky“, das Grundstück von den Erben des im Alter von 76 Jahren verstorbenen Heinz Rettkowsky gekauft. Bereits 1919 hatte die Familie Rettkowsky ihren ersten Modellbau-Laden an der Wohlwillstraße auf St.Pauli gegründet. 1992 kam der Umzug an den heutigen Standort Paulinenplatz. Jonny Kiesch geriet dann 2017 erstmals in die roten Zahlen. Als Grund nannte der Geschäftsmann der MOPO damals, dass viele Käufer ins Internet abwanderten.
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So kam es vor sechs Jahren zum Aus für den Laden mit der einmaligen Atmosphäre. Dicht an dicht stapelten sich hier die Kartons mit den Modellbausätzen, von der Decke baumelte ein großes Modell des Zeppelins „Hindenburg“.