Das Gruselheim vom Rosengarten
So mancher „Lost Place“, über den wir in der MOPO berichtet haben, ist längst verschwunden. Oft gibt es Pläne für Neubauten oder einen neuen Investor. Und dann sind da noch „Verlassene Orte“, die mit großer Wahrscheinlichkeit für immer verlassen bleiben werden – bis sie vielleicht irgendwann einstürzen und sich die Natur das Areal komplett wieder zurückholt. So wird es wohl auch diesem „Spukhaus“ am Hamburger Stadtrand ergehen. Das ehemalige „Kinderheim Birkenhöhe“ liegt an der Grenze zwischen Hamburg und der Gemeinde Rosengarten-Ehestorf. „Spukhaus von Rosengarten“ wird es auch genannt.
Vor etwa 25 Jahren aber schloss die traumhaft gelegene Einrichtung für immer ihre Pforten. Die Gründe sind unbekannt. Eigentümer der Immobilien war damals die Stadt Hamburg. Die verkaufte das Areal im Jahr 2003 an Investoren. Deren Plan: Das Kinderheim sollte ein Seniorenheim werden. Doch wie so oft ging den Investoren das Geld aus.
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So mancher „Lost Place“, über den wir in der MOPO berichtet haben, ist längst verschwunden. Oft gibt es Pläne für Neubauten oder einen neuen Investor. Und dann sind da noch „Verlassene Orte“, die mit großer Wahrscheinlichkeit für immer verlassen bleiben werden – bis sie vielleicht irgendwann einstürzen und sich die Natur das Areal komplett wieder zurückholt. So wird es wohl auch dem „Spukhaus von Rosengarten“ – wie es in der Umgebung genannt wird – ergehen.
Das ehemalige „Kinderheim Birkenhöhe“ liegt an der Grenze zwischen Hamburg und der Gemeinde Rosengarten-Ehestorf. Das älteste Gebäude stammt aus dem Jahr 1913, aber noch in den 1970er Jahren wurde ein großer Anbau errichtet. Kranke oder behinderte Kinder sollten hier, auf dem idyllisch mitten im Wald gelegenen Gelände, Erholung und Genesung finden – das war der Plan des Trägers, der Hamburger Rudolf-Ballin-Stiftung.
Lost Places
Der Autor: Thomas Hirschbiegel (l.) ging 1977 direkt von der Schule zur MOPO, war erst zehn Jahre Fotoreporter und dann ab 1987 Redakteur mit dem Spezialgebiet Polizei, Architektur und Stadtentwicklung.
Der Fotograf: Florian Quandt begann seine journalistische Tätigkeit beim „Elbe Wochenblatt“, absolvierte ein Redakteurs-Volontariat beim „ Pinneberger Tageblatt“ und ist seit 2005 Fotoreporter bei der MOPO.
Lost Place: Das „Kinderheim Birkenhöhe
Vor etwa 25 Jahren aber schloss die traumhaft gelegene Einrichtung für immer ihre Pforten. Die Gründe sind unbekannt. Eigentümer der Immobilien war damals die Stadt Hamburg. Die verkaufte das Areal im Jahr 2003 an Investoren. Deren Plan: Das Kinderheim sollte ein Seniorenheim werden. Doch wie so oft ging den Investoren das Geld aus. Mehr noch: Es kam zu einer Zwangsversteigerung, die Sparkasse Stade wurde neuer Besitzer.
Seitdem ist nichts geschehen. Die Gebäude sind teilweise zugewachsen, das Dach des Altbaus hat große Löcher, die Feuchtigkeit hat Decken zum Einsturz gebracht. Hier ist wohl nichts mehr zu retten.
Ein Neubau wird ebenfalls kaum möglich sein: An der Straße Birkenhöhe an der Grenze von Ehestorf zu Hamburg gilt eine Umwandlungssperre für Waldflächen. Es dürfen also weder Einzel- noch Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Die Natur soll geschützt werden.
- Florian Quandt Graffiti an beinahe allen Wänden: Das Gebäude scheint ein beliebtes Ziel für Sprayer zu sein.
- Florian Quandt Die Natur scheint sich die „Birkenhöhe“ nach und nach zurückzuholen.
- Florian Quandt Hat was von Burg-Ruine: Diese Treppe führt in den Keller des ehemaligen Kinderheims.
Fans von „Lost Places“ wird es freuen. Graffiti und Sprüche wie „Horror-Kid“ oder „Ich seh’ dich“ in der Ruine zeugen von häufigen – wohl nächtlichen – Besuchen. Ein verlassenes Kinderheim mitten im Wald gibt es bundesweit eben nicht so oft. Immerhin: Es spukt nicht. Zumindest haben die MOPO-Reporter vor Ort davon nichts mitbekommen …