Klinik-Ruine in Top-Lage: Hier soll ein Luxus-Resort entstehen
Dutzende Scheiben sind zertrümmert, Möbelstücke liegen im Hof. Das „Kneipp’sche Wassertret- und Armbecken“ verfällt, und es gibt sogar eine „Lost-Minigolfanlage“: Ortstermin auf dem Gelände der aufgegebenen Reha-Klinik „Hängebargshorst“ in Malente im Kreis Ostholstein. Die Gebäude sind verfallen, aber die Lage am Kellersee ist einfach herrlich. Und das genau ist der Grund, warum Hamburgs Star-Architekt Hadi Teherani hier ein Luxus-Resort errichten will.
Dutzende Scheiben sind zertrümmert, Möbelstücke liegen im Hof. Das „Kneipp’sche Wassertret- und Armbecken“ verfällt, und es gibt sogar eine „Lost-Minigolfanlage“: Ortstermin auf dem Gelände der aufgegebenen Reha-Klinik „Hängebargshorst“ in Malente im Kreis Ostholstein. Die Gebäude sind verfallen, aber die Lage am Kellersee ist einfach herrlich. Und das genau ist der Grund, warum Hamburgs Star-Architekt Hadi Teherani hier ein Luxus-Resort errichten will.
„Warum fahren die Leute die lange Strecke nach Sylt? Kaum eine Stunde Fahrtzeit von Hamburg entfernt liegt die Holsteinische Schweiz, und die Gegend ist traumhaft.“ Hadi Teherani kommt ins Schwärmen, wenn er von dem Projekt spricht. Wer sich dann aber aufmacht, der braucht schon eine Portion Fantasie, um sich auf dem verlassenen Areal ein Luxushotel vorzustellen.
- Quandt Die Fassade verfällt.
Die Fassade verfällt. - Quandt Reste der Minigolfanlage auf dem parkähnlichen Klinikgelände in Malente-Krummsee
Reste der Minigolfanlage auf dem parkähnlichen Klinikgelände in Malente-Krummsee - Quandt Dieses Becken war zum Wassertreten.
Dieses Becken war zum Wassertreten. - Quandt Der Gehweg wurde schon lang nicht mehr benutzt.
Der Gehweg wurde schon lang nicht mehr benutzt.
Die ersten Gebäude wurden ab 1957 von der Landesversicherungsanstalt Schleswig-Holstein errichtet. Damals grassierte noch die Lungentuberkulose (TBC), und die Patienten sollten sich an der guten Luft am Kellersee erholen. Es wurden weitere Bauten errichtet, und nach Abklingen der TBC-Welle wurde das Krankenhaus zur Rehaklinik.
Das könnte Sie auch interessieren: Es muss nicht immer Sylt sein! 10 Urlaubsalternativen zur Luxus-Insel
Aber in den 90er Jahren rentierte sich der Betrieb des 173-Betten-Hauses nicht mehr und 2006 kam es zur Schließung des „Klinikums Holsteinische Schweiz“. Lange Zeit wagte sich kein Investor an die Entwicklung des 13 Hektar großen Areals heran. Erst 2020 zeigte ein Hamburger Unternehmer Interesse, wurde dann aber schwer krank.
Star-Architekt Teherani will hier Luxus-Resort errichten
Hadi Teherani sprang ein, der MOPO sagte der 69-Jährige: „Ich sagte mir, das kann doch nicht sein, dass so ein Traumgrundstück in bester Lage brachliegt.“ Kurzerhand kaufte der Top-Architekt, der in Hamburg die „Tanzenden Türme“ an der Reeperbahn, den „Berliner Bogen“ am Anckelmannplatz und das „Dockland“ nahe dem Fischmarkt entworfen hat, ein weiteres Grundstück direkt am Kellersee dazu.

Lost Places
Der Autor: Thomas Hirschbiegel (l.) ging 1977 direkt von der Schule zur MOPO, war erst zehn Jahre Fotoreporter und dann ab 1987 Redakteur mit dem Spezialgebiet Polizei, Architektur und Stadtentwicklung.
Der Fotograf: Florian Quandt begann seine journalistische Tätigkeit beim „Elbe Wochenblatt“, absolvierte ein Redakteurs-Volontariat beim „Pinneberger Tageblatt“ und ist seit 2005 Fotoreporter bei der MOPO.
Vor Kurzem präsentierte der Architekt den beeindruckenden Entwurf seines „The Spiral Lakeside Resort“. Teherani greift die Lage in der hügeligen Landschaft zwischen Kellersee und dem kleinen Peverlingsee auf dem Klinikgelände perfekt auf. Der Clou: Die Mieter der 220 Zimmer können von einem Wanderweg zwischen den Seen direkt auf das spiralförmig-gestaltete, begrünte Hoteldach spazieren. In 18 Metern Höhe lässt sich dann bei einem „Absacker“ der Sonnenuntergang bewundern.
Das könnte Sie auch interessieren: Lost Place nahe Plön – in dieser Ruine wurden einmal Menschen geheilt
Noch ist das Ganze nur eine Vision, doch Hadi Teherani hat die Unterstützung der Gemeinde. Schon 2027 könnte der Bau fertig sein. 180 Millionen Euro soll alles kosten. Der Hamburger Architekt ist optimistisch, Investoren ins Boot zu holen, sobald die Baugenehmigung vorliegt. Die Malenter hoffen nun, dass aus dem „Unort“ am See bald ein kleines Paradies wird und die Besucher in Scharen in den doch etwas verschlafenen Ort kommen.