Unglücklicher König versteckte sich hier: Die Höhle mit Geheimnissen
Burgberg-Seilbahn, Baumschwebebahn und eine große Ausflugsgaststätte locken jede Woche Tausende Besucher auf den Großen Burgberg in Bad Harzburg. Und hier soll es einen „Lost Place“ geben? Ganz genau. Lesen Sie hier, was diese Höhle mit dem unglücklichen König Heinrich IV. (1050-1106) zu tun hatte.
Es regnet in Strömen, „Knöpfchen“, der treue Hund des MOPO-Lost-Place-Teams, fängt sich im feuchten Gras Zecken ein und dann rutscht auch noch einer von uns aus, prellt sich das Knie. Nein, dieser Montag scheint nicht dafür gemacht, dass wir die Höhle an dem knapp 500 Meter hohen Berg an der B4 im Kurort Bad Harzburg finden. Wir wollen schon aufgeben, da hilft uns ein nettes Paar und zeigt uns auf dem Smartphone den Standort der Höhle. Versteckt am Berghang unterhalb der Ruinen der um 1065 erbauten Harzburg entdecken wir sie schließlich. Besonders groß ist sie nicht, aber hier atmet der Besucher deutsche Geschichte.
König Heinrich IV. knapp entkommen
Burgberg-Seilbahn, Baumschwebebahn und eine große Ausflugsgaststätte locken jede Woche Tausende Besucher auf den Großen Burgberg in Bad Harzburg. Und hier soll es einen „Lost Place“ geben? Ganz genau. Lesen Sie hier, was diese Höhle mit dem unglücklichen König Heinrich IV. (1050-1106) zu tun hatte.
Es regnet in Strömen, „Knöpfchen“, der treue Hund des MOPO-Lost-Place-Teams, fängt sich im feuchten Gras Zecken ein und dann rutscht auch noch einer von uns aus, prellt sich das Knie. Nein, dieser Montag scheint nicht dafür gemacht, dass wir die Höhle an dem knapp 500 Meter hohen Berg an der B4 im Kurort Bad Harzburg finden. Wir wollen schon aufgeben, da hilft uns ein nettes Paar und zeigt uns auf dem Smartphone den Standort der Höhle. Versteckt am Berghang unterhalb der Ruinen der um 1065 erbauten Harzburg entdecken wir sie schließlich. Besonders groß ist sie nicht, aber hier atmet der Besucher deutsche Geschichte.
König Heinrich IV. knapp entkommen
Wir schreiben das Jahr 1073, als es zu einem hochdramatischen Vorfall kommt. In der als uneinnehmbar geltenden Burg verbirgt sich ängstlich König Heinrich IV. mit 300 Getreuen. Unter den Mauern lauern Tausende wütende Sachsen und wollen dem Herrscher ans Leder. Sie haben genug von übler Fronarbeit, die sie dem arroganten Regenten aus dem Geschlecht der Salier leisten müssen. Außerdem hat der ihren Herzog gedemütigt. Am 5. August schließlich haben wohl fast 20.000 Sachsen-Krieger die Burg eingekesselt.

Lost Places
Der Autor: Thomas Hirschbiegel (l.) ging 1977 direkt von der Schule zur MOPO, war erst zehn Jahre Fotoreporter und dann ab 1987 Redakteur mit dem Spezialgebiet Polizei, Architektur und Stadtentwicklung.
Der Fotograf: Florian Quandt begann seine journalistische Tätigkeit beim „Elbe Wochenblatt“, absolvierte ein Redakteurs-Volontariat beim „Pinneberger Tageblatt“ und ist seit 2005 Fotoreporter bei der MOPO.
Was dann geschah, ist nur als Sage überliefert: Der König stieg mit den Reichsinsignien in den 57 Meter tiefen Brunnen der Burg und verlor dort seine Krone. Über einen Geheimgang soll er dann von hier aus ins Freie gelangt und entkommen sein. Heinrich konnte nach Worms fliehen. Das war auch höchste Zeit, denn die Belagerer hatten schon einen Schacht im Burgberg ausgehoben, um den Verteidigern das Wasser abzugraben. Und genau dieser begonnene Schacht ist die heutige Harz-Höhle.
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Mit dem Herrscher ging es abenteuerlich weiter. 1075 konnte er die aufsässigen Sachsen zwar schlagen. Doch damit begann erst der Ärger. Bei einer Machtprobe mit Papst Gregor VII. musste Heinrich klein beigeben und 1077 den berühmten „Gang nach Canossa“ antreten und Buße tun. 1084 wurde Heinrich zum Kaiser gekrönt, doch am Ende seiner Regentschaft gab es heftigen Disput mit seinem Sohn Heinrich V., der den alten Kaiser 1105 entmachtete und selbst den Thron bestieg.