Lost Place bei Hamburg: Das Geisterhotel am Wald
„Wellness-Oase“ steht am „Hotel Gutsmann“. Ein Hohn. Die Herberge, ehemals gesellschaftlicher Mittelpunkt von Bad Bramstedt, verfällt nach einem Großfeuer immer mehr, wurde zum Lost Place. Bürger und Verwaltung der Kurstadt im Kreis Segeberg sind zunehmend genervt von dem Verhalten der Eigentümer.
Generationen von Bad Bramstedtern oder Kurgästen feierten hier Geburtstage, Hochzeiten oder Jubiläen. Die Gäste genossen gehobene Hausmannskost und kippten in der „Schwemme“ so manches Bierchen. Ein Feuer war der Anfang vom Ende. Bringt ein neuer Besitzer jetzt die Wende? Die Bürgermeisterin ist genervt: „Ich glaube gar nichts mehr.“
„Wellness-Oase“ steht am „Hotel Gutsmann“. Ein Hohn. Die Herberge, ehemals gesellschaftlicher Mittelpunkt von Bad Bramstedt, verfällt nach einem Großfeuer immer mehr, wurde zum Lost Place. Bürger und Verwaltung der Kurstadt im Kreis Segeberg sind zunehmend genervt von dem Verhalten der Eigentümer.
Bad Bramstedt ist seit 112 Jahren Luftkurort und Moorheilbad. Dementsprechend ist das Stadtbild geprägt von Kurkliniken, Hotels und Pensionen. Und im Mai 1958 kam am Birkenweg das „Hotel Gutsmann“ dazu und wurde dort am Waldrand laufend modernisiert. Generationen von Bad Bramstedtern oder Kurgästen feierten hier Geburtstage, Hochzeiten oder Jubiläen. Die Gäste genossen gehobene Hausmannskost und kippten in der „Schwemme“ so manches Bierchen.

Noch bis in die 1990er Jahre war das 250-Zimmer-Haus im Besitz der Familie Gutsmann. Dann übernahm es die „Balladins-Gruppe“, die später von „Best Western“ übernommen wurde. Doch am 25. November 2013 steckte ein Brandstifter einen Müllverschlag in einem Kellerniedergang des Hotels an. Erst als die Flammen gegen drei Uhr nachts schon an der Gebäudemauer hochschlugen, wurde der Brand bemerkt. Da hatte sich das Feuer auch trotz Brandschutztür bereits im Keller ausgebreitet.

Der Qualm zog in die Flure des weitläufigen Hotelgebäudes. 249 Gäste mussten ihre Zimmer verlassen, 30 konnte die Feuerwehr nur über Leitern aus oberen Geschossen retten. Zehn Menschen erlitten Rauchgasvergiftungen.
Nach Ende des Löscheinsatzes war das Hotel nicht mehr bewohnbar und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Dabei liegt das Grundstück verkehrsgünstig direkt am AKN-Bahnhof „Bad Bramstedt Kurhaus“ reizvoll am Waldrand. Doch das ehemalige Hotel hat seit dem Brand bereits mehrfach den Besitzer gewechselt. Die MOPO erreichte einen Eigentümer-Vertreter in Berlin. Timothy W. teilte mit, dass sich das Objekt seit 2020 nicht mehr im Bestand seines Unternehmens befindet. Den Namen des neuen Eigentümers wollte er nicht verraten, das sei „vertraglich so vereinbart“.

Lost Places
Der Autor: Thomas Hirschbiegel (l.) ging 1977 direkt von der Schule zur MOPO, war erst zehn Jahre Fotoreporter und dann ab 1987 Redakteur mit dem Spezialgebiet Polizei, Architektur und Stadtentwicklung.
Der Fotograf: Florian Quandt begann seine journalistische Tätigkeit beim „Elbe Wochenblatt“, absolvierte ein Redakteurs-Volontariat beim „ Pinneberger Tageblatt“ und ist seit 2005 Fotoreporter bei der MOPO.
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Die MOPO bekam den Namen trotzdem heraus, es soll sich um einen Herrn Mike H. aus Rendsburg handeln. Doch ein telefonischer Kontakt kam nicht zustande. Also Anfrage bei Verena Jeske (SPD), der Bürgermeisterin der 15.000-Seelen-Kleinstadt Bad Bramstedt. Sie teilte mit, es lägen weder Abriss- noch Bauanträge für die Immobilie vor. Ob sie denn glaube, dass aus dem Lost Place noch mal etwas Vernünftiges wird? Frau Jeske entgegnete leicht genervt: „Ich glaube gar nichts mehr, dafür sind hier schon zu viele Investoren gewesen und nichts ist geschehen.“