Lost Place im Norden: Der Entführungs-Krimi in Marine-Hangar
Das aufgegebene Bundeswehr-Areal in Kiel-Holtenau ist gigantisch groß. Irgendwann soll hier an der Kieler Förde ein ganz neuer Stadtteil entstehen, doch das ist Zukunftsmusik. Zurzeit ist das Areal ein gigantischer „Lost Place“ mit einem riesigen Hangar als Mittelpunkt. Und dieser wurde vor sieben Monaten zum Tatort eines brutalen Verbrechens.
- Deutsch (Deutschland)
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Das aufgegebene Bundeswehr-Areal in Kiel-Holtenau ist gigantisch groß. Irgendwann soll hier an der Kieler Förde ein ganz neuer Stadtteil entstehen, doch das ist Zukunftsmusik. Zurzeit ist das Areal ein gigantischer „Lost Place“ mit einem riesigen Hangar als Mittelpunkt. Und dieser wurde vor sieben Monaten zum Tatort eines brutalen Verbrechens.
Kiel war schon immer wichtiger deutscher Marine-Standort. Deswegen war es nicht überraschend, dass hier 1958 ein Marinefliegerverband zur Seenotrettung aufgestellt wurde. Zunächst standen zehn Hubschrauber vom Typ Bristol Sycamore zur Verfügung. Die Besatzungen der jungen Bundesmarine erlebten schon vier Jahre später ihre große Bewährungsprobe. Bei der verheerenden Flut 1962 mussten die Marineflieger an der Schleswig-Holsteiner Westküste Menschen retten. Die Flut 1976 war noch höher und es kam auch auch zu Einsätzen im Raum Hamburg. Großeinsätze beim Oder-Hochwasser 1997 und bei den Elbe-Hochwassern 2002 und 2013 folgten. Seit 1986 jagen die Angehörigen des Marinefliegergeschwaders 5 mit ihren Flugzeugen Do 28 auch Schiffsbesatzungen in Nord- und Ostsee, die illegal Öl abgelassen hatten.
Frau drei Tage gefangen gehalten
2013 aber wurde der Standort Holtenau aufgegeben und der Verband nach Nordholz bei Cuxhaven verlegt.
Das Gelände an der Förde stand leer. Im September 2023 geriet es in die Schlagzeilen. Ein 27-Jähriger hatte eine 29-Jährige entführt und im Hangar drei Tage lang gefangen gehalten, er soll die Frau auch missbraucht haben.
Schließlich konnte die Polizei das Handy des Opfers auf dem Areal orten. Doch dort befinden sich fast 100 Gebäude. SEK-Leute stürmten mehrere Gebäude und fanden die gefesselte Frau im Hangar. Der Entführer konnte noch auf dem Gelände festgenommen werden.