Diesem ganz besonderen Wahrzeichen in Hamburg droht der Abriss
Der eigenwillige massive Beton-Turm von St. Erich ist so etwas wie das Wahrzeichen von Rothenburgsort. Doch inzwischen ist die 1963 erbaute katholische Kirche an der Marckmannstraße zu einem mit Bauzäunen verrammelten Lost Place geworden. Der Abriss scheint unvermeidlich.
Der eigenwillige massive Beton-Turm von St. Erich ist so etwas wie das Wahrzeichen von Rothenburgsort. Doch inzwischen ist die 1963 erbaute katholische Kirche an der Marckmannstraße zu einem mit Bauzäunen verrammelten Lost Place geworden. Der Abriss scheint unvermeidlich.
Für Architektur-Fans gilt St. Erich als Meisterwerk des Kirchenbaumeisters Reinhard Hofbauer (1907–1976) . Kirchenbau-Experte Konstantin Mantey von der Katholischen Akademie in Berlin spricht vom „Zauber der 1960er“ und einer „bewundernswerten Raumstruktur“ des Hamburger Bauwerks. Er führt weiter aus: „Besonders der Turm und die sanfte Welle der Dachkontur setzen ein starkes Zeichen in der Hansestadt.“ Doch diese wohlmeinende Beurteilung wird den maroden Bau kaum retten können.
Der Beton ist marode, Scheiben sind zertrümmert
Der Beton der unter Denkmalschutz stehenden Kirche wurde kaum gepflegt. Schwere bauliche Mängel durch Sanierungsstau führten deswegen schon 2019 zur Sperrung des Kirchenschiffs. Zunächst konnten noch in der Seitenkapelle Gottesdienste abgehalten werden, doch während der Corona-Pandemie war auch das nicht mehr möglich, weil die damaligen Abstandsregeln nicht eingehalten werden konnten. Seitdem war die Kirche geschlossen. Inzwischen sind schon einzelne Scheiben zertrümmert.

Nun wurde das Gotteshaus, welches nach dem Heiligen Erik, König von Schweden (Regierungszeit 1150–1160), benannt ist, ein letztes Mal geöffnet. Es fand ein Gottesdienst unter dem Motto „Abschied und Dank“ statt. Aber was genau plant das Erzbistum Hamburg mit dem baufälligen Gebäude?
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Bistums-Sprecher Manfred Nielen: „Die St. Erich-Kirche ist wie alle Gebäude im Erzbistum Hamburg Teil der Immobilienreform. Dabei stehen alle Gebäude auf dem Prüfstand.“ Die Pfarreien seien angewiesen, für ihre Gebäude Immobilienkonzepte vorzulegen. Das sei für St. Erich, die heute zur Gemeinde St. Ansgar gehört, noch nicht erfolgt.
Hintergrund dieser Aussage ist die Tatsache, dass den beiden großen christlichen Kirchen die Mitglieder davonlaufen – man geht deshalb davon aus, dass sie sich bundesweit von 40.000 Immobilien trennen müssen.