Dieser Ort in Hamburg birgt angeblich ein großes Geheimnis
Golddukaten, Silbertaler, Smaragde, Rubine und Perlen: Klaus Störtebeker (um 1360-1401), der bekannteste Pirat des Nordens, hat im Laufe seines Lebens einen großen Schatz zusammengerafft. Bis heute hält sich hartnäckig die Legende, er hätte die Preziosen in den Überresten einer mittelalterlichen Burg auf dem Falkenberg in Hausbruch vergraben. Die MOPO besuchte den geheimnisvollen Ort und schaute in Trümmern einmal nach.
Golddukaten, Silbertaler, Smaragde, Rubine und Perlen: Klaus Störtebeker (um 1360-1401), der bekannteste Pirat des Nordens, hat im Laufe seines Lebens einen großen Schatz zusammengerafft. Bis heute hält sich hartnäckig die Legende, er hätte die Preziosen in den Überresten einer mittelalterlichen Burg auf dem Falkenberg in Hausbruch vergraben. Die MOPO besuchte den geheimnisvollen Ort und schaute in Trümmern einmal nach.
Von einem lauschigen Waldparkplatz am Scharpenbargsweg geht es ziemlich steil bergauf in den schönen Mischwald. Mit immerhin 65 Meter Höhe ist der Falkenberg für Hamburger Verhältnisse ganz schön hoch. Oben taucht dann plötzlich eine verfallene Mauer auf. Sind das die Reste der Höhenburg aus dem 8. Jahrhundert?

Zu früh gefreut, nein, die Mauer ist neuzeitlich. Es handelt sich um die Reste der 1905 erbauten Ausflugsgaststätte „Burg Störtebeker“. Bis 1974 herrschte hier Ausflugstrubel, dann brannte das Lokal ab und 1978 kaufte die Stadt Hamburg das Grundstück. Seitdem haben hier nicht mehr Biertrinker das Sagen, sondern wieder Wildschweine und Rehe. Aber so schnell geben wir unsere Schatzsuche im schönen Hausbruch nicht auf.
Falkenberg in Hausbruch: Auf der Spur des Seeräuber-Schatzes
Zunächst aber ein Blick ins tiefe Mittelalter. Zur Zeit der Hammaburg, also so um das Jahr 833, rodeten Ritter den Falkenberg und errichteten auf einem Fußballplatz-großen Plateau eine altsächsische Burg, um sich vor plündernden Wikingern oder Ungarn zu schützen.

Jahrhunderte später ging von der Burg dann selbst die Gefahr aus. Dort hausten nämlich Raubritter und überfielen auf dem Handelsweg nach Stade Kaufleute. Irgendwann wurde es dann wehrhaften Buxtehudern zu viel und sie bildeten eine schlagkräftige Bürgerwehr. Die verfolgte die Übeltäter bis in den Wald. Doch die bösen Ritter versteckten sich in einem großen Busch. Angeblich durch die Angstschreie dort brütender Kiebitze wurden die Räuber verraten und erschlagen, die Falkenburg niedergebrannt.

Und nun kommt Störtebeker ins Spiel, vor seiner Hinrichtung 1401 in Hamburg auf dem Grasbrook soll der Pirat zusammen mit seinem Kumpan Gödeke Michels in der Burgruine einen Schatz vergraben haben. Das Gerücht hielt sich über Jahrhunderte und immer wieder zogen Schatzgräber los und buddelten auf dem Falkenberg. So entstand eine tiefe Grube. 1905 dann beim Bau des schon erwähnten Ausflugslokals „Burg Störtebeker“ durfte der Hobbyarchäologe und Lehrer Ferdinand Frohböse gründlich graben. Und er fand neben einer Axt und Pfeilspitzen tatsächlich 16 Silbermünzen. Die Freude war groß und der Fund sprach sich zwischen Harburg und Stade schnell herum.

Lost Places
Der Autor: Thomas Hirschbiegel (l.) ging 1977 direkt von der Schule zur MOPO, war erst zehn Jahre Fotoreporter und dann ab 1987 Redakteur mit dem Spezialgebiet Polizei, Architektur und Stadtentwicklung.
Der Fotograf: Florian Quandt begann seine journalistische Tätigkeit beim „Elbe Wochenblatt“, absolvierte ein Redakteurs-Volontariat beim „ Pinneberger Tageblatt“ und ist seit 2005 Fotoreporter bei der MOPO.
Aber man hatte sich zu früh gefreut. Die Münzen stammten nicht aus Störtebekers Zeiten, sondern waren um 1630 geprägt worden.
Und die MOPO-Reporter? Die scharrten auf dem Falkenberg mit den Schuhen im Sand und fanden etwas Blitzendes: ein Fünf-Cent-Stück.