Reste des Party-Tempels sollen abgerissen werden – doch es gibt ein Problem
Amsinckstraße 70 – an dieser Adresse befindet sich eine alte Werfthalle und dort donnern täglich fast 70.000 Autos vorbei. Vor Jahren gab es hier das Event-Center „Magnushall“ und ein Italo-Restaurant „Al Lido“. Nun ist der Komplex zum Lost Place geworden. Schade. Denn dieser verlorene Ort hat enormes Potenzial.
Amsinckstraße 70 – an dieser Adresse befindet sich eine alte Werfthalle und dort donnern täglich fast 70.000 Autos vorbei. Vor Jahren gab es hier das Event-Center „Magnushall“ und ein Italo-Restaurant „Al Lido“. Nun ist der Komplex zum Lost Place geworden. Schade. Denn dieser verlorene Ort hat enormes Potenzial.
Das alte Werftgelände befindet sich unweit des Großmarkts, und zwar da, wo die Bille in den Oberhafen fließt. Die große Werfthalle mit angrenzenden Werkstattgebäuden und Lagerhallen soll angeblich 1953 errichtet worden sein. 1999 eröffnete hier zuerst das italienische Lokal „Al Lido“ und entwickelte sich an diesem Ort mit Industrie-Charme schnell zum angesagten Treffpunkt für die Angestellten der Büros in der nahen City Süd. Heute befindet sich das Lokal Am Kaiserkai 13 in der HafenCity.

2003 ließ der Eigentümer der Immobilie die Werfthalle sanieren und mit der „Magnushall“ eröffnete hier ein Veranstaltungszentrum, welches mit Techno-Konzerten und Partys Tausende – vor allem junge – Besucher anzog. Doch auch das ist nun schon Jahre her.
„Magnushall“ soll abgerissen werden – doch noch gibt es keine Genehmigung
Was wird nun aus dem Areal an der Bille? Das zuständige Bezirksamt Mitte teilte auf MOPO-Anfrage mit, dass ein Abbruchantrag vorliegen würde. Wegen fehlender Bodengutachten sei der Abriss noch nicht genehmigt worden. Außerdem soll aktuell ein „Wettbewerbsverfahren“ für das Grundstück laufen. In so einem Fall fordert der Eigentümer verschiedene Architektenbüros auf, Vorschläge für eine Bebauung zu machen. Diese werden dann zusammen mit den Behörden begutachtet und schließlich setzt der Bauherr einen davon um.

An diesem exponierten Ort, am Schnittpunkt zwischen „Innerer Stadt“ und dem „Stadteingang Elbbrücken“, dürfte vor einer Bebauung sicher auch der Oberbaudirektor, als oberster Hamburger Stadtplaner, ein Wörtchen mitreden. Aktuell plant die städtische „Billebogen-Entwicklungsgesellschaft“ das Gebiet am Verlauf der Bille und entlang der Billhorner Brückenstraße zu entwickeln. Dieser „Stadtraum mit großem Potenzial“ ist zerschnitten von Verkehrsadern. Doch spätestens wenn der Elbtower dort steht, soll hier ein urbaner Raum zum Arbeiten und Leben entstehen.