Luxus-Karossen rosten vor sich hin: Der Mercedes-Friedhof an der A7
Ein dringendes Bedürfnis verschaffte den beiden MOPO-Kolbenfressern diese ganz erstaunliche Geschichte: Auf dem Weg nach Hannover fuhren wir bei Dorfmark ab und standen plötzlich vor einem „Mercedes-Friedhof“. Lesen Sie hier, was es mit der schrägen Ansammlung Dutzender verrosteter Karossen auf sich hat.
Ein dringendes Bedürfnis verschaffte den beiden MOPO-Kolbenfressern diese ganz erstaunliche Geschichte: Auf dem Weg nach Hannover fuhren wir bei Dorfmark ab und standen plötzlich vor einem „Mercedes-Friedhof“. Lesen Sie hier, was es mit der schrägen Ansammlung Dutzender verrosteter Karossen auf sich hat.
„Holzhandlung Oldenburg“ steht über den Lagerhallen, zwischen denen die Relikte aus fünf Jahrzehnten Mercedes-Geschichte vor sich hinrotten. Neben vielen Limousinen der 80er/90er Jahre der beliebten Baureihen 123 und 124 finden sich auch edle S-Klassen und sogar noch frühe Modelle aus den 60er Jahren. Doch die meisten Autos sind mit einer dicken Dreckschicht überzogen, an den Kanten der Scheiben bildet sich Grünspan und Rost gibt es sowieso ohne Ende.

Sogar ein Leichenwagen verfällt langsam, aber sicher
Ein freundlicher Anwohner gab uns einen Hinweis auf den „Automobildienst Lichtenberger“ im nahen Bad Fallingbostel: „Da stehen noch viel mehr solche Autos.“ Der Mann hatte recht. Rund um eine große Halle standen wohl noch mal 100 Autos – sogar ein Leichenwagen war dabei.

Und dann erschien der Inhaber Johannes Lichtenberger. Der 53-Jährige führte uns stolz in seine Werkstatt und präsentierte sein gigantisches Lager mit Mercedes-Teilen. Etwas norddeutsch-maulfaul war der Mann, wirkte aber grundsolide. Ein Kfz-Meister, auf dessen Wort man bauen kann – so war unser Eindruck.

Seit mehr als 20 Jahren betreibt er seine Werkstatt und ist auf Mercedes ab Baujahr 1960 spezialisiert. So mancher Besitzer eines alten „Daimlers“ musste hier erkennen, dass eine Reparatur kaum lohnt, und er ließ den Wagen einfach da. So kam es zu der ungewöhnlichen Ansammlung von Oldies.

Die besseren Wagen stehen in Hallen, die schlechteren warten draußen darauf, dass „Hannes“ Lichtenberger ein ganz spezielles Ersatzteil sucht und ausbaut. Ein Autobetrieb mit Patina, der bis heute ohne Website auskommt!