Früher war das ein Kult-Lokal: Das Grusel-Gasthaus mitten im Wald
Der Tisch ist gedeckt im Grusel-Gasthaus im idyllischen Tal der Laute. Hier zwischen Lautenthal und Hahnenklee (Landkreis Goslar) stehen im verfallenen Gasthof „Waldkater“ mitten im Harz noch die Kaffeetassen auf dem Tisch, daneben eine halb volle Flasche „Dujardin“-Weinbrand. Alles wirkt, als wären die letzten Gäste erst vergangene Woche abgereist. Unheimlich!
Von der Straße aus ist das ehemals gelbe Gebäude aus Holz kaum noch zu sehen. Nur der große Parkplatz auf der anderen Straßenseite weist noch auf den ehemals florierenden Betrieb hin. Vorsichtig bahnen wir uns einen Weg durchs Unterholz und gelangen an die Rückseite des Lost Place. Die Eingangstür steht offen und dort ein paar Schuhe! Ängstlich weicht Kollegin Pauline zurück, ihr Hündchen jault auf. Doch es hilft alles nichts, wir müssen da rein. Wir blicken in den Gastraum mit dem gedeckten Tisch, schauen in Zimmern, in denen die Betten aufgeschlagen sind und Plastikblumen in einer DDR-Vase stehen.
Das Lokal war früher als „Rappelkasten” bekannt
Der Tisch ist gedeckt im Grusel-Gasthaus im idyllischen Tal der Laute. Hier zwischen Lautenthal und Hahnenklee (Landkreis Goslar) stehen im verfallenen Gasthof „Waldkater“ mitten im Harz noch die Kaffeetassen auf dem Tisch, daneben eine halb volle Flasche „Dujardin“-Weinbrand. Alles wirkt, als wären die letzten Gäste erst vergangene Woche abgereist. Unheimlich!
Von der Straße aus ist das ehemals gelbe Gebäude aus Holz kaum noch zu sehen. Nur der große Parkplatz auf der anderen Straßenseite weist noch auf den ehemals florierenden Betrieb hin. Vorsichtig bahnen wir uns einen Weg durchs Unterholz und gelangen an die Rückseite des Lost Place. Die Eingangstür steht offen und dort ein paar Schuhe! Ängstlich weicht Kollegin Pauline zurück, ihr Hündchen jault auf. Doch es hilft alles nichts, wir müssen da rein. Wir blicken in den Gastraum mit dem gedeckten Tisch, schauen in Zimmern, in denen die Betten aufgeschlagen sind und Plastikblumen in einer DDR-Vase stehen.
Das Lokal war früher als „Rappelkasten” bekannt
Wir entdecken rührende bunte Kinderzeichnungen von „Familie Diddl“ und zerstörte Toiletten nebst Badezimmern. Nur in den dunklen Keller trauen wir uns dann doch nicht.
- Quandt Unheimlich: Ein paar Stiefel steht in der offenen Eingangstür. Wem mögen sie gehören?
Unheimlich: Ein paar Stiefel steht in der offenen Eingangstür. Wem mögen sie gehören? - Waldblick inklusive: Blick in ein Gästezimmer des Gasthauses.
Waldblick inklusive: Blick in ein Gästezimmer des Gasthauses. - Quandt Die Gänge erinnern ein bisschen an den Horrorfilm „Shining“.
Die Gänge erinnern ein bisschen an den Horrorfilm „Shining“. - Quandt Als wären die letzten Gäste gerade gegangen – der Gastraum des „Lost Place“.
Als wären die letzten Gäste gerade gegangen – der Gastraum des „Lost Place“. - Quandt Im Lost Place liegen noch Kinderzeichnungen von „Familie Diddl“.
Im Lost Place liegen noch Kinderzeichnungen von „Familie Diddl“.
Was hat es mit diesem „Waldkater“ auf sich? Irgendwann um 1890 soll die Gaststätte erbaut worden sein, angeblich von der Kirche. Kinder aus armen Familien sollten hier an frischer Harzer Luft Erholung finden. Dann ist erst wieder eine Nutzung aus den 1980er Jahren bekannt. Die Autorin des Büchleins „Lost&Dark Places Harz“ hat herausgefunden, dass der Gasthof ein beliebter Treffpunkt von Bikern war.

Lost Places
Der Autor: Thomas Hirschbiegel (l.) ging 1977 direkt von der Schule zur MOPO, war erst zehn Jahre Fotoreporter und dann ab 1987 Redakteur mit dem Spezialgebiet Polizei, Architektur und Stadtentwicklung.
Der Fotograf: Florian Quandt begann seine journalistische Tätigkeit beim „Elbe Wochenblatt“, absolvierte ein Redakteurs-Volontariat beim „Pinneberger Tageblatt“ und ist seit 2005 Fotoreporter bei der MOPO.
Dann wurde der „Waldkater“ zur „Party-Location“. Später nannte man das Gasthaus „Rappelkasten“ und über eine Nutzung als Stundenhotel wurde viel geredet. 1988 brannte es in dem Holzgebäude und bald darauf wurde der Betrieb eingestellt und der Verfall begann. Nun steht das Haus schon seit rund 35 Jahren leer und es ist ein Wunder, dass es noch nicht eingestürzt ist. Tatsächlich sind einzelne Zimmerdecken schon durchfeuchtet und weisen große Löcher auf.
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Bei der „Lost-Places-Gemeinde“ hat der „Waldkater“ Kultstatus. Kaum eine Woche vergeht, ohne dass Ruinen-Fans mit Kameras anrücken und gruselige Fotos machen. Und sie waren es wohl auch, die die Tassen und die Weinbrandflasche im Gastraum so schön drapiert haben.