Lost Place in Hamburgs City: Der mysteriöse Colonnaden-Kiosk
Verstaubte „Römer“ mit Hamburg-Wappen. Flaschenöffner mit der Aufschrift „Papas letzte Rettung“. Buddelschiffe und ein vergilbter Konsalik-Roman: „Ninotschka, die Herrin der Taiga“. Wer hinter die blinden Scheiben des Zeitungskiosks an den Colonnaden blickt, ist verwirrt. Was verbirgt sich hinter diesem wundersamen Angebot?
Verstaubte „Römer“ mit Hamburg-Wappen. Flaschenöffner mit der Aufschrift „Papas letzte Rettung“. Buddelschiffe und ein vergilbter Konsalik-Roman: „Ninotschka, die Herrin der Taiga“. Wer hinter die blinden Scheiben des Zeitungskiosks an den Colonnaden blickt, ist verwirrt. Was verbirgt sich hinter diesem wundersamen Angebot?
Neugierig umrunden wir den Kiosk. Die letzte „aktuelle“ Zeitung, die wir entdecken können, ist aus dem Jahr 2016. Auf einer Tafel sind die Lokalzeitungen wie die MOPO über weltberühmten Blättern wie „Wall Street Journal“ oder „Times“ gelistet. Aber wird hier tatsächlich noch etwas verkauft?

Wir fragen beim nahen Lokal „Franziskaner“ nach. Eine freundliche Kellnerin sagt: „So einmal die Woche macht der alte Herr noch auf, verkauft ein paar Cola und schließt dann wieder.“ Mysteriös.
Hamburg: Mysteriöser Kiosk an den Colonnaden
Ein Schild des Restaurants „Kleinhuis“ vom Hotel Baseler Hof an der Esplanade führt uns dann auf die richtige Spur. Dort erfahren wir, dass der Kiosk-Betreiber Mohammed heißt und die Hotelgäste gelegentlich noch mit Zeitungen versorgt. Ein feiner Mann sei er, doch alt und krank, deswegen könne er den Kiosk kaum noch öffnen.

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Laut Bezirksamt Mitte endet die „Sondernutzungsgenehmigung“ am 31. Dezember dieses Jahres. Eigentlich sollte die Stadt dann handeln und Herrn Mohammed den Kiosk abkaufen. So ein etwa 50 Jahre altes „Büdchen“ gibt es doch nicht noch einmal in Hamburg. Oder?

Leider verfügt die Hansestadt ja immer noch über kein Presse-Museum. Aber das Museum für Kunst und Gewerbe am Hauptbahnhof würde sich doch sicher über so ein „Alltags-Denkmal“ freuen.